Spanien Teil 2
Andalusien
13. – 19. Mai 2024
Der Parkplatz ist viel weniger besucht als vor 4 Monaten. Ob das wohl an der Nebensaison liegt? Wir sind gespannt, ob immer noch so viele Camper und Wohnmobile unterwegs sind wie im Januar…
Wir machen ein paar Erledigungen im Bauhaus nebenan und im Supermarkt. Woah gibt das hier viel Käse und leckeres Fleisch! Und endlich mal wieder grünen Salat! Wir sind fast ein bisschen überfordert und staunen glaubs ein bisschen wie kleine Kinder an Weihnachten
Ungewohnt ist auch, dass der Verkehr auf der Strasse so geordnet abläuft und, dass man als Fussgänger nicht fast überfahren wird. Wir erschrecken uns beinahe jedes Mal, wenn die Autos wegen uns am Zebrastreifen anhalten Mein persönliches Highlight (neben Manchego, Vino Tinto und Eisbergsalat) ist, dass ich hier wieder anziehen kann, was immer ich möchte. Ich persönlich empfinde es nämlich irgendwann als mühsam, wenn ich nicht anziehen kann, was ich will. Natürlich gibt es in Marokko oder in den anderen von uns besuchten Ländern keine Kleidervorschriften wie beispielsweise in Iran. Doch eine Frau in kurzen Hosen oder einem ärmellosen Shirt wäre einfach so deplatziert und je nach Umgebung sogar etwas anstössig.
Kein Wunder also, fühle ich mich erst ganz ungewohnt in kurzen Hosen in der Öffentlichkeit
Allgemein fällt es besonders mir als Frau extrem auf, dass hier die Frauen eben wieder einen ganz anderen Stellenwert haben und ganz anders in der Gesellschaft integriert sind: Mädchen laufen in Shorts rum, spielen Fussball, fahren Fahrrad. Ganz normal für uns eigentlich, doch dieses Bild hatten wir die letzten 4 Monate nicht mehr.
Wieder in Europa zu sein, hinterlässt gerade einen ganz ungewohnten Eindruck, den wir gerne etwas auf uns wirken lassen. Denn schon bald ist das wieder alles ganz gewohnt.
Ungewohnt ist auch die Sprache; 4 Monate lang war jetzt Französisch angesagt und bereits beim Ticket-Umtausch am Hafen in Tanger Med bringen wir so gar nichts auf Spanisch heraus Aber das wird sich ja (hoffentlich) bessern.
Wir fahren nach Tarifa, dem südlichsten Ort auf dem europäischen Festland. Von hier aus scheint Afrika zum Greifen nah, denn die Strasse von Gibraltar ist hier nur 14 km breit. Also blicken wir rüber nach Marokko, nach Tanger Med und geniessen einen feinen Vino Tinto an der Promenade.
Danach geht es weiter nach Cadiz mit Stopp bei der römischen Ruinenstadt Baelo Claudia aus dem 2. Jh. v. Chr. und dem hübschen Städtchen Vejer de la Frontera. Sieht fast ein bisschen aus wie Chefchaouen in Weiss.
Danach geht es in die Hauptstadt des Sherrys (siehe Box unten), nach Jerez de la Frontera. Als kleine Weinliebhaber darf natürlich ein Besuch in einer der vielen Sherry-Bodegas und ein (oder zwei…) Tastings nicht fehlen.
Unser Wissen über diesen verstärkten Weisswein hält sich nämlich in Grenzen und gibt es dank der spannenden Führung gleich noch etwas Wein-Bildung dazu.
Die Temperaturen sind übrigens um die 25 Grad und eigentlich mega angenehm. Doch der Wind senkt die gefühlte Temperatur oft um 10 Grad. Aber wir wollen uns natürlich nicht beklagen.
Hoffen wir, dass das gute Wetter auch in Portugal anhält, denn dahin geht es als Nächstes.
Übernachten: Gemeinde Stellplatz, Tarifa / Parkplatz Cadiz / Stellplatz, Jerez de la Frontera
💡 Tippe oder klicke auf die Fotos, um sie in voller Grösse betrachten zu können.
Sherry
Spanischer verstärkter Weisswein aus Andalusien, der einem speziellen Reifeprozess unterzogen wird. Um Sherry zu erzeugen, wird trockener Weisswein nach der Gärung mit Branntwein versetzt, so dass der Alkoholgehalt von 11 auf 15 – 17% ansteigt. Das Ganze reift in Fässern weiter und während der Reifung werden verschiedene Jahrgänge miteinander verschnitten. Diesen Verschnitt nennt man Solera Verfahren.
Der Begriff «Sherry» rührt vom maurischen Namen «Sherish» für den heutigen Ort Jerez de la Frontera her. Sherry wurde im 18. und 19. Jahrhundert durch englische Handelshäuser weltweit bekannt gemacht
Europa hat uns wieder
12. Mai 2024
Nach der Ticketausgabe geht es eigentlich schon zur Zollabfertigung von Marokko. Da praktisch keine anderen Fahrzeuge anstehen, ist der Ausreisestempel schnell im Pass und auch Rüedus TIP (Temporary Import Permit) ist rasch abgefertigt. Dann heisst es kurz warten, bis genügend Fahrzeuge für den Scanner da sind und nach dem Scan geht es auch schon zum Terminal der Fähre. Das ging aber flott 😅 Bei der Ausreise nach Mauretanien dauerte das ja mehrere Stunden…
(Der Grund, warum Marokko einen solch gründlichen Sicherheitscheck bei der Ausreise macht, ist, dass sie seit 2012 Geld von der EU dafür bekommen.)
Dann heisst es geduldig warten… Kurz vor 21 Uhr kommt endlich unsere Fähre. Bis aber alle Fahrzeuge und Lkws rückwärts (!) von der Fähre runter sind und wir boarden dürfen dauert es noch eine Weile. Witzig ist auch, nachdem bereits einige Fahrzeuge auf der Fähre sind, kommt noch ein Polizeiwagen mit Blaulicht angerauscht und bringt die Jungs vom Dienst. Unsere Pässe werden noch einmal kontrolliert – wie das so ist vor einem Boarding. Aber die Fahrzeuge vor uns hatten gar keine Kontrolle. Die Jungs vom Dienst waren halt noch in der Kaffeepause oder sonst am Plaudern und haben ihren Einsatz verpasst 😂
Mit 2 Stunden Verspätung fahren wir kurz nach 23 Uhr endlich los. Wir schlagen uns die Zeit mit Kartenspielen rum und um 1.40 Uhr (inklusive eine Stunde Zeitumstellung) kommen wir endlich in Algeciras in Spanien an. Zum Glück geht hier die Zollabfertigung ratzfatz (nur die Pässe zeigen und fertig) und um 2 Uhr stehen wir komplett müde auf demselben Parkplatz, wie wir bereits vor knapp 4 Monaten standen.
Bienvenidos a Europa!
Übernachten: Parkplatz Los Barrios
scho chli nöcher…i freue mi riesig euch weder z omarme ♥️