Frankreich

Endspurt

Unglaublich, aber wahr, unsere Reise neigt sich dem Ende zu… In ein paar Tagen sind wir in der Schweiz und nach ein paar Besuchen und hoffentlich der einen oder anderen Wanderung ruft das Leben und wir müssen Wohnung und Job suchen.
Wir sind unglaublich dankbar, dass wir diese wunderschöne Reise machen durften. Als wir im Juni 2022 losgefahren sind, haben wir niemals gedacht, dass wir mehr als zwei Jahre unterwegs sein werden.
In dieser Zeit durften soooo viele unglaublich schöne Sachen entdecken und erleben und so viele herzliche Menschen kennenlernen, die wir nie vergessen werden. Die Zeit unterwegs war natürlich nicht immer nur rosig. So sind wir auch manchmal an unsere Grenzen gestossen, mussten als Paar das eine oder andere «Gstürm» in Kauf nehmen und haben aber zum Glück immer alles gemeinsam gemeistert. Und unser Rüedu war uns stets ein treuer Begleiter und das beste Zuhause on the road, das wir uns vorstellen konnten. Was für eine Reise 😍

Dies ist somit unser letzter Blogeintrag. Wir werden in den kommenden Tagen noch einen mit interessanten «Facts and numbers» zu unserer Reise veröffentlichen.
Vielen Dank, dass ihr stets dabei wart! ❤️

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Fazit Frankreich

Wir waren in Frankreich mehrheitlich auf den Spuren des Weins unterwegs und durften viele hübsche Städtchen und Weingüter besichtigen und einiges dazulernen.
Das Land ist aber natürlich so viel mehr als Wein, ist es doch auch 13-mal grösser als die Schweiz. Doch für mehr Erkundungen reicht unsere Zeit leider nicht mehr, denn die Heimat ruft und Frankreich ist ja bei uns quasi eh um die Ecke.

Wer kein Französisch spricht, wird es nicht immer leicht haben dünkt es uns, denn Fremdsprachen wie Englisch sind nicht sehr verbreitet. Was dafür sehr verbreitet ist, ist das Boule-Spiel Pétanque (bei uns eher als Boccia bekannt). Schon in Marokko ist uns aufgefallen, dass dieses Boule-Spiel einfach überall gespielt wird. Da wird auch gerne einmal ein Stellplatz dafür (oder sogar mehrere) blockiert 😅 Auch sehr verbreitet sind Pizza-Automaten. Uns hätte es schon sehr interessiert, wie wohl so eine Pizza schmecken würde, waren aber zu wenig mutig für diese kulinarische Erfahrung 😉

Es gibt viele Städte, die eine Umweltplakette verlangen und mit unserem älteren Herrn dürfen wir beispielsweise die Gebiete von Strassbourg oder Lyon gar nicht erst anfahren, weil Rüedu Euro Diesel 4 hat. Aber ist nicht schlimm, es gibt ja noch soooo viele andere Städte.
Die Plakette hatten wir übrigens zu spät bestellt und da diese physisch per Post versendet wird und an der Windschutzscheibe abgebracht werden muss, sind wir halt ohne Plakette los. Aber nach Nachfrage beim zuständigen Amt wurde uns bestätigt, dass das Vorweisen der Kaufquittung im Falle einer Kontrolle ausreicht. Uff, Glück gha 😅 Denn die Bussen sind ganz schön happig.
Die Preise allgemein haben uns hier etwas überrascht, denn sie kommen dem Schweizer Niveau schon sehr nahe.

Auch hier sind extrem viele Wohnmobile unterwegs und entsprechend viele Stell- und Campingplätze sowie Ver- und Entsorgungsstationen gibt es. Die meisten Fahrzeuge haben ein heimisches Kennzeichen.
Was die Stellplätze angeht überraschen uns einfach immer wieder die vielen negativen Kommentare, dass es z.B. kein Strom hat, kein Wasser, etc. Wir finden es immer unglaublich grosszügig, dass es überhaupt so viele günstige und teils sogar kostenlose Plätze gibt, die von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Wenn man sich dann beklagt, weil kein Wasser oder Strom da ist, sollte man vielleicht besser auf einen Campingplatz gehen….
Solche – für uns unverständliche – Kritiken gibt es auch in Spanien oder Portugal. Aber hier in Frankreich scheint es uns, dass die Franzosen selbst schon eine recht hohe Erwartung diesbezüglich haben. Wie auch immer; Merci Frankreich für diese tolle Möglichkeit des einfachen WoMo- und Camper-Reisens 😍
Au revoir France! Nous serons de retour ❤️

Hauptstadt: Paris
Einwohner: 67.75 Mio. (Stand 2021)
Fläche: 551’695 km²
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner pro km² (Stand 2021)
Währung: EUR
Durchschnittspreis für 1 Liter Diesel ≈ CHF 1.65 (Stand 07/2024)

 

 

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Burgund und Elsass
15. – 23. Juli 2024

Wir fahren direkt weiter nach Dijon und lassen den Rest des Burgunds aus.
Die Fahrt geht ausnahmsweise über die Autobahn, denn die Landstrassen hier sind oftmals recht eng und das mag ich gar nicht, wenn ich mal am Steuer bin. Also nehmen wir die 40 Euro (!!) für die 3-stündige Fahrt in Kauf und schlagen in Dijon erst einmal unser Krankenlager auf. Ja, auch mich hat es mittlerweile erwischt.
Die Stadt besichtigen wir nach einer Woche Krankenlager doch noch und danach geht es weiter ins Elsass. Immer noch bitzli «angeschlagen» geniessen wir nun die letzten Tage unserer Reise.

Übernachten: Camping du Lac Kir, Dijon / WoMo Stellplatz, Colmar

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Schlössler und Wein im Loire-Tal
9. – 15. Juli 2024

Bevor es zurück in die Schweiz geht, besuchen wir noch das Loire-Tal. Auch dieses ist für seinen Wein bekannt und für unzählige, hübsche Schlösser. Mehr als 400 Schlösser gibt es hier und etwa 100 sind für Besucher zugänglich.
Bei so viel Auswahl an Kulturgut wusste übrigens auch die UNESCO nicht weiter und ernannte deshalb im Jahr 2000 gleich das ganze Loire-Tal zum Weltkulturerbe.
Und wenn wir schon bei Zahlen sind:
Mit 1006 km ist die Loire der längste Fluss Frankreichs (bis 10 Meter Breite gilt ein Gewässer als Fluss, breitere werden als Strom bezeichnet. Aha, wieder öpis glernt 😉)
Weitere Infos zum Loire-Tal findest Du in der Box.

Wir besichtigen ein paar hübsche Städtchen und Schlösser, können hie und da lokalen Wein verkosten und dann wird Reto leider von einer fiesen Grippe heimgesucht und liegt erst einmal flach. Das Feuerwerk zum Nationalfeiertag können wir aber vom kostenlosen Stellplatz aus trotzdem bitzli mitverfolgen. 20 Minuten lang dauert das Spektakel mit musikalischer Begleitung. Die Party findet dann aber ohne uns statt, was auch nicht schlimm ist.

Übernachten: Flower Camping, Saumur / Camping Onlycamp, Tours / Parkplatz Château Chambord / WoMo-Parkplatz Château Sully-sur-Loire

💡 Schlösser im Loire-Tal und Entstehung des Savoir-Vivre

Ihren Ursprung haben viele der heutigen Schlossanlagen im Hundertjährigen Krieg, welcher im 14. Jahrhundert stattfand. Der Fluss Loire war damals eine Zeit lang die natürliche Grenze der von den Engländern besiedelten, nördlichen Gebiete und dem französischen Kernland.
Zahlreiche Festungen und Burgen wurden in dieser Zeit gebaut, um das Land zu schützen. Nach dem Krieg verfielen viele der Burgen – bis ihnen die Renaissance ab dem 15. Jahrhundert ein neues Leben einhauchte. Die alten Gemäuer nutzte der damalige Adel, der sich zunehmend im schönen Loire-Tal ansiedelte, um darauf seine prunkvollen Schlösser und malerischen Gärten aufzubauen.
Die Renaissance war politisch wie architektonisch der geschichtliche Höhepunkt im Loire-Tal und die französischen Könige bauten hier ihre prunkvollen Residenzen zur Demonstration der königlichen Macht und eines glanzvollen höfischen Lebens.
Etwa 150 Jahre lang (15. bis 16. Jahrhundert) spielte sich hier die französische Politik ab. Währenddessen entwickelte sich auch die berühmte französische Lebenskunst – das Savoir Vivre – und die Kultur, während Paris fast einen provinziellen Charakter hatte.

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Am Atlantik
7. – 9. Juli 2024

Ich habe mir vor der Rückreise in die Schweiz noch zwei Sachen gewünscht: Einen Besuch in La Rochelle und noch einmal ans Meer zu fahren.

In La Rochelle war ich im Herbst 1997 mit der Berufsmatura-Klasse für einen Sprachaufenthalt und somit gibt es für mich hier eine kleine Zeitreise. Für den Besuch mieten wir uns bequem per App zwei Fahrräder und diese sind sogar gelb, genau wie damals vor 27 Jahren 😅 Es hat sich natürlich einiges in dieser Zeit verändert aber das Zentrum und der alte Hafen sind immer noch sehr hübsch. Für mich ist es ein schöner, nostalgischer Stopp. Denn die Zeit mit meinen BM-Gspändli und unsere Zeit in La Rochelle war echt schön und allen immer noch in guter Erinnerung.

Danach fahren wir etwas weiter nördlich und steuern einen Strand an. Wir sind nicht die einzigen Camper, aber fast die einzigen mit ausländischem Kennzeichen. Wir – oder besonders ich – geniesse noch einmal die Weite und das Rauschen des Meeres und bin happy und quasi ready für die Heimreise.

Übernachten: Stellplatz La Rochelle / Plage de Ragounite

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Im Bordeaux
30. Juni – 7. Juli 2024

Kaum in Frankreich, wird das Wetter wie bei euch in der Schweiz: kalt und grusig. Wir sind schon froh, ist es nicht mehr so heiss, aber bitzli freundlicher wäre schon nett. Aber wem sag ich das, ihr wartet ja sehnlichst auf den Sommer. Sorry… 🙈
Mit Pyrenäen ist deshalb nichts mehr und wir steuern die Weinbauregion Bordeaux an. Die steht synonym für ausgezeichneten französischen Rotwein und gemeinsam mit dem Burgund steht das Bordeaux weltweit an der Spitze der besten Weinanbaugebiete. Und mit einer Rebfläche von etwa 120’000 Hektar ist es sogar das grösste geschlossene Weinanbaugebiet weltweit.
Château Rotschild, Latife, Pétrus, alles Namen von exquisiten Weinen mit Preisen aus Absurdistan.
Es gibt auch unzählige kleine Weingüter, die einem teils sogar erlauben zu Übernachten.
Beim ersten Weingut haben wir jedoch etwas Pech, respektive die Sprachbarriere bringt ein paar Missverständnisse. Die ältere Dame spricht sehr undeutlich und wir sind nicht sicher, ob wir jetzt um 18 Uhr zum Weintasting dürfen oder nicht. Da um diese Uhrzeit gar nichts passiert und niemand der anderen Camper den Anschein zu einem Tasting zu gehen macht, war es wohl ein Missverständnis.
Die Nacht verbringen wir aber bitzli mit schlechtem Gewissen, denn wenn wir kostenlos stehen dürfen, wollen wir immerhin sonst etwas konsumieren oder kaufen. Janu, paar Punkte auf dem Karma-Konto abgezogen (würde jetzt Rebekka von den Bidus sagen, gäll 😉).
Dafür ist der Spaziergang ins Städtchen Saint-Émilion ganz schön und das Städtchen selbst sehr hübsch. Wenn auch unglaublich touristisch und die Preise für ein Glas Wein schon fast auf Schweizer Niveau.

Weiter geht es in die Stadt Bordeaux, welche mit einer schönen Altstadt und einem sehr coolen Weinmuseum überzeugt. Per Audioguide kann man die Geschichte des Weines entdecken und selbst entscheiden, wie detailliert die Tour sein soll. Wirklich super gemacht. Am Schluss gibt es noch ein Glas Rotwein nach Wunsch.

Das nächste Weingut, welches wir für eine Übernachtung ansteuern, ist in der Region Pauillac. Hier haben wir etwas mehr Glück und dürfen bei einem Tasting ihren Wein kosten und auf dem Gut übernachten. Die Region Pauillac beheimatet ein paar der grössten Weingüter und bei einer kleinen Wanderung durch die Gegend fühlen wir uns ein bisschen bei einer «Celebrity House Tour» in Hollywood 😅 Die riesigen Anwesen sind mit Schildern und Zäunen abgesperrt und nur aus der Ferne zu betrachten. Trotzdem sehr interessant. Beim Château Pédesclaux melden wir uns dann noch für ein Weintasting an und kommen sogar in den Genuss einer Privattour. Wir staunen nicht schlecht über ihren Weinkeller, welcher sehr modern und mit neuster Technologie ausgestattet ist. So werden hier zum Beispiel bei der Maischegärung keine Pumpen verwendet, sondern das Gravitationsprinzip und Lifte. Auch zum Erlesen der Trauben wir ein hochmodernes Fliessband verwendet, welches jede einzelne Traube scannt und sogar die Festigkeit und den Zuckergehalt jeder Traube misst. Das Erlesen der Trauben ist somit genauer und schneller als per Hand. Sehr eindrücklich.

Als Weinliebhaber ist der Besuch in der Bordeaux-Region auf jeden Fall gelungen und wir durften viel entdecken und lernen.

Übernachten: Camping Municipal, Villandraut / Château Arnaud de Jacquemeau, Saint-Émilion /
Caravaning Beau Soleil, Bordeaux / Château du Moulin Rouge, Cussac-Fort-Médoc / Camping Municipal Les Gabarreays, Pauillac

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