Rumänien
Fazit Rumänien
Knapp vier Wochen waren wir in diesem schönen Land unterwegs und es hat uns unglaublich gut gefallen.
Die Leute sind stets hilfsbereit und die Landschaft sehr vielfältig.
Das Bild, das wir von Land und Leute hatten, wurde etwas widerlegt (das geht übrigens den meisten westlichen Touristen so, wie wir in Gesprächen erfahren). Bettelnde Strassenkinder z.B. sehen wir nicht.
Natürlich ist Rumänien von Armut betroffen. Doch das Land hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Wirtschaftlich geht es dem Land eigentlich gut und es hat eine der höchsten Wachstumsraten in Europa. Auch die Arbeitslosenquote ist niedriger als z.B. in Deutschland. Zudem hat die EU viel Finanzierung in die Strassensanierung und den Ausbau der Autobahn investiert.
Das 238’397 km² grosse Land verfügt derzeit über weniger als 750 Autobahn-Kilometer, weitere sind in Bau und geplant.
Wildcampen ist – ausser natürlich in Naturschutzgegenden oder auf privaten Grundstücken – erlaubt und man steht eigentlich selten ganz einsam. Irgendwo in der Nähe sind bestimmt noch Rumänen mit Zelt oder Camper, denn sie lieben es sehr, draussen zu sein. Die Kehrseite davon ist leider der viele Abfall, der an diesen Plätzen herumliegt. Hier muss man aber sagen, dass es in der Schweiz wahrscheinlich nicht anders aussehen würde, hätten wir nicht überall Gemeindearbeiter, die für Ordnung sorgen würden. Trotzdem würden natürlich nur schon Mülleimer an solchen Plätzen auch schon etwas bringen.
Auf den Strassen herrscht ein offensiver Fahrstil und überholt wird meist mit Gottvertrauen Man muss stets mit einem entgegenkommenden Fahrzeug auf seiner Spur oder dann mit Schlaglöchern rechnen. Wenn man innerorts mit den vorgeschriebenen 50km/h fährt, wird man praktisch von jedem Auto überholt. An Geschwindigkeitsbegrenzungen scheinen sich nur die Pferdekarren zu halten…
Die meisten Bahnübergänge sind – nebst dem, dass sie eine reine Holperpartie sind – nicht gesichert. Man muss sich also immer erst vergewissern, dass kein Zug kommt. Die fahren aber zum Glück nicht so schnell.
Rumänien scheint übrigens DAS Mercedes Sprinter Land zu sein. Wir haben noch nie soo viele Sprinter auf der Strasse gesehen! Das hat dann manchmal auch zur Folge, dass wir für einen Nahverkehrsbus gehalten werden und die Leute am Strassenrand erst später realisieren, dass das nicht ihr Bus war, der da eben einfach an ihnen vorbeigefahren ist
Unser Fazit: Rumänien ist definitiv eine Reise wert!
Hauptstadt: Bukarest
Einwohner: 19.12 Mio. (Stand 2021)
Fläche: 238’397 km²
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner pro km² (Stand 2022)
Währung: RON (5 Leu ≈ 1 CHF – Stand 09/22)
Durchschnittspreis für 1 Liter Diesel ≈ CHF 1.70 (Stand 09/22)
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Letzter Halt in Rumänien
11. – 13. September 2022
Den letzten Halt in Rumänien machen wir auf einem Camping in Vama Veche, dem südlichsten Ort von Rumänien, nur wenige hundert Meter von der bulgarischen Grenze entfernt.
Die Nebensaison ist an der Küste eingezogen und es ist nicht mehr viel los hier.
Für uns reicht es jedoch vollkommen aus, um unsere letzten Rumänischen Lei zu «verprassen» und noch einen letzten Papanași zu schlemmen.
Camping: Marina Park, Vama Veche
Endlich am Meer!
7. – 11. September 2022
Es ist endlich so weit. Seit wir unsere Reise gestartet haben, freue ich (Yolanda) mich besonders auf den Moment, wenn wir erstmals am Meer sind. Da wir die Balkanküste (vorerst) ausgelassen haben, hat sich dieser Moment etwas verzögert.
Doch jetzt sind wir hier am Schwarzen Meer und übernachten ein paar Nächte frei an wilden Stränden und schönen Küsten. Ans Baden ist zwar nicht zu denken, weil es einfach viel zu windig ist, aber es ist trotzdem traumhaft schön!
Wir hoffen, Ihr seid bereit für ein „paar“ Fotos
Camping: Plaja Salbatica, Vadu; Plaja Tuzla; Plaja Pescăruș
Donaudelta
5. – 7. September 2022
Die Fahrt ins Donaudelta war die wohl aufregendste bisher. Und das ist leider nicht etwa positiv gemeint…
Etwa eine halbe Stunde vor dem Ziel halten wir vor einer Bank an, um noch Bargeld abzuheben. Leider lässt sich beim Wegfahren die Beifahrertür nicht mehr schliessen. Oh oh… Sie hat schon lange etwas geknarzt, aber unser Rüedu ist ja auch nicht mehr das jüngste Küken.
Auf jeden Fall können wir mit Werkzeug nicht viel ausrichten und nach etwa einer halben Stunde erfolglosem «Herumprobieren» gehe ich in die Bank, schildere unser Problem und frage, ob eine Garage in der Nähe sei. Ja, sagt die freundliche Bankangestellte, welche zum Glück etwas Englisch spricht. Leider können wir so, mit geöffneter Tür, gar nicht mehr auf die Strasse. Also ruft sie beim Mechaniker an und dieser ist bereits 10 Minuten später bei uns! Auch er spricht sogar etwas Englisch. Das Türscharnier ist defekt und es dauert über eine Stunde, bis er es entfernt hat. Ersatz habe er leider keinen «but you will survive without this» meinte er mit einem Grinsen. Wir sollen das Teil dann bei uns in der Schweiz beim nächsten Service ersetzen lassen.
Wir sind sehr froh, konnte das Problem so rasch und kostengünstig behoben werden. Die Türe arretiert jetzt nicht mehr, aber der Weiterfahrt steht nichts mehr im Wege. Juhui
Wir steuern einen Campingplatz an, dessen Besitzer gut bewertete Bootstouren auf dem Donaudelta anbietet.
Das Donaudelta befindet sich im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer, stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrösste Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km².
Um 7.00 Uhr geht es los und wir sehen soooo viele Vögel!
Graureiher, Seidenreiher, Kormorane, Wildgänse, hunderte von Schwänen und Pelikanen (gehören zu meinen ganz persönlichen Favoriten ), Seeschwalben, Taucherli (Blässhühner) und und und.
Sogar Seeadler bekommen wir zu sehen! Wow, was für eine fantastische Tour!
Camping: Lac Murighiol
Bukarest
3. – 5. September 2022
Es regnet erstmals seit Beginn unserer Reise 3 Tage in Folge (ja, wir hatten richtig Glück bisher ). Wir fahren durch Râșnov, das bekannt ist durch seine Burgruine und den Schriftzug à la Hollywood.
Danach geht es weiter zum Schloss Peleș, einem ehemaligen Königsschloss aus dem 19. Jahrhundert. Das Sommerschloss des rumänischen Königs Carol I ist ein richtiges Märchenschloss!
Der Camping, auf dem wir übernachten wollten, liegt inmitten dem schönen Weingebiet Muntenia. Wir können den Platz zwar dank 4×4 befahren, doch es ist ein einziges Matschfeld und die meisten Plätze sind auch zu schief, um mit einem Camper angenehm übernachten zu können.
Und von einem Besuch der nahen Schlammvulkane wird bei anhaltendem Regen ebenfalls abgeraten, ausser man hat Gummistiefel dabei…
Die Gegend inmitten von Rebbergen wäre zwar wunderschön, doch wir finden leider keine Alternative zum Übernachten. Auch die Weingüter haben bereits alle ausnahmslos geschlossen.
Also entscheiden wir uns weiterzufahren, und zwar nach Bukarest.
Die Stadt ist – sorry – keine herausragende Schönheit. Sie erinnert ein bisschen an Buenos Aires. Auch dort gibt es viele in die Jahre gekommene Gebäude und es hat ausser dem Viertel «La Boca», nicht viel Sehenswertes.
Sehr gefallen in Bukarest hat uns jedoch die Altstadt, welche richtig Charme und ein cooles Kneipenviertel hat.
Und dann ist da noch die spektakuläre Springbrunnenshow auf dem Piata Unirii. 44 Springbrunnen sorgen für eine unglaubliche 45-minütige Show, welche es sogar in das Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat.
Wir übernachten auf einem Parkplatz mitten in der Stadt. Dieser ist rund um die Uhr bewacht und hat sogar ein Dixie Klo.
Camping: Parkplatz, Bukarest
Schloss Dracula
2. – 3. September 2022
Da es wegen Regen und schlechtem Wetterbericht leider wieder nichts mit Wandern in den Karpaten wird, fahren wir weiter.
Es geht zum Schloss Bran, welches durch den Roman «Bram Stokers Dracula» weltberühmt wurde. Obwohl es anscheinend nur ganz entfernt dem Schloss aus dem Roman ähnelt und auch das historische Vorbild der Romanfigur – der walachische Fürst Vlad III. Drăculea – habe das Schloss wahrscheinlich nie betreten. Egal, wir wollen das Draculaschloss natürlich unbedingt sehen!
Wir sind zum Glück früh dort und es regnet. Aus diesem Grund hat es kaum Leute und darum entscheiden wir uns, die RON 45 (ca. CHF 9) Eintritt pro Person zu zahlen und das Schloss von Nahem und Innen zu besichtigen.
Als wir nach etwa anderthalb Stunden wieder draussen sind, ist die Schlange vor dem Eingang (trotz bestehendem Regen) bereits so lang, wir hätten uns nie freiwillig angestellt!
Camping: Heaven Camping, Bran
Bei den Bären
31. August – 2. September 2022
Obwohl wir einige Braunbären bereits aus nächster Nähe am Strassenrand sehen durften, machen wir noch eine richtige Bärenbeobachtung mit einem Ranger. Dazu fahren wir zu einer hübschen Pension Mitten in den Karpaten, welche von einem deutschen Ehepaar geführt wird. Im Garten haben sie Platz eingerichtet für ein paar Camper und mindestens 2mal pro Woche bieten sie eine Bären-Observation an.
Um 16.30h geht es los und wir fahren etwa anderthalb Stunden bis zu einem Hochturm mitten im Wald. Bereits als wir aus dem Fahrzeug aussteigen, sehen wir den ersten Bären, nur etwa 20 Meter vom Hochturm entfernt! Da ging dann doch etwas der Puls vor lauter Aufregung und Freude!
Auf dem Weg zum Turm darf nicht angehalten oder gesprochen werden. Generell muss man sich sehr ruhig verhalten und es dürfen auch keine Lebensmittel mitgeführt werden oder sonst irgendetwas, das stark riecht.
Die Gruppe teilt sich auf; ein paar sind oben im Turm, wir und ein paar andere unten.
Auch im Turm muss man sich absolut still verhalten, da die Bären sehr schreckhaft sind und bereits bei einem Geräusch wie z.B. einem Niesen weglaufen würden. Gut zu wissen, dann niese ich einfach, wenn ich einmal einem Bären im Wald begegne…
Man glaubt es kaum, aber Bären sind wirklich sehr schreckhaft. Problematisch wird es bei einer Begegnung erst, wenn man sie überrascht (weil sie einem nicht gehört haben) oder wenn man sich plötzlich zwischen Mutter und Jungtier befindet (das ist ja praktisch in der gesamten Tierwelt so).
Bei unserer Beobachtung hat es geregnet und aus diesem Grund waren die Bären viel ruhiger als sonst. Da der Regen die Geräusche dämmt, sind sie dann etwas weniger schreckhaft.
Es ist sehr imposant, diese brauen Riesen in ihrem natürlichen Umfeld beobachten zu können! Wir sehen sogar ein Weibchen mit zwei 1-jährigen Jungen und eines mit zwei 2-jährigen Jungen. Die Jungen bleiben übrigens bis zum dritten Lebensjahr bei der Mutter.
Wir lernen viel über die Bären und fahren nach etwa anderthalb Stunden Beobachtung sehr happy zurück zur Pension.
Manchmal bekommt man hier auch Wölfe vor Gesicht. Wir hören sie «nur» aus weiter Entfernung…
Camping: Pension Villa Hermani, Măgura
Transfăgărășan
29. – 31. August 2022
Die meistbefahrene Passstrasse in Rumänien ist die Transfăgărășan, welche auf 152km die Provinzen Walachei und Siebenbürgen verbindet.
Dass es hier an den Wochenenden und in den Sommerferien teilweise zu Staus kommt und anscheinend seit Neuestem sogar die Polizei dafür sorgen muss, dass nicht einfach in jeder Kurve für einen Fotostopp angehalten wird, lässt sich rasch erahnen. Beim Gletschersee Bâlea verzichten wir aufgrund der vielen Besucher und Autos auf den geplanten Halt.
Die Fahrt auf der Strasse, die sich in unzähligen Kurven durch das Fagaras-Gebirge in den Transsilvanischen Alpen windet, ist nichtdestotrotz spektakulär!
Ein absolutes Highlight –wenn auch etwas negativ behaftet – sind die Bären.
Wir haben gelesen, dass man in der Nähe des Vidraru Stausees ziemlich sicher Bären zu Gesicht bekommt, haben aber nie damit gerechnet!
Wir staunen also nicht schlecht, als da Plötzlich Mister Petz aus dem Gebüsch an den Strassenrand läuft 😲 Wow, mega imposant!
In Rumäniens Wäldern leben die meisten noch wilden Braunbären Europas. Leider wird das natürliche Verhalten der Bären teilweise durch Zuwerfen von Futter zerstört – so wie hier an der Strasse. Anfangs wurden die Bären durch den vielen herumliegenden Abfall an der Strasse angelockt, heute wissen sie, dass hier Autos vorbeifahren und ab und an etwas Futter aus den Fenstern fliegt. Schade und trotzdem sehr imposant, diese pelzigen Riesen aus nächster Nähe zu sehen.
Camping: Argeș (Fluss) an der Transfăgărășan
Sibiu – Hermannstadt
28. – 29. August 2022
Sibiu – zu Deutsch Hermannstadt – liegt in Siebenbürgen und gehört zu den schönsten Städten von Rumänien. Im Jahr 2007 wurde sie sogar Europäische Kulturhauptstadt.
Wir erkunden das schöne Städtchen und gönnen uns noch einmal ein leckeres rumänisches Znacht, natürlich inklusive dem sehr leckeren Nachtisch «Papanași». Das ist ein traditionelles Quarkgebäck in Form eines Donuts, welches heiss ausgebacken und mit Sauerrahm und Marmelade überzogen wird. Es hat zwar bestimmt 1 Mio. Kalorien, ist aber die Sünde Wert!
Camping: Nomad Camping, Sibiu
Transalpina
27. – 28. August 2022
Anstatt direkt weiter nach Sibiu zu fahren, wollen wir noch die anscheinend spektakulärste Passstrasse Transalpina befahren.
Auf dem Weg machen wir noch einen kleinen Abstecher zum kleinen Canyon Râpa Roșie (rote Schlucht) und zur Burg Hunedoara, welche im 14. Jahrhundert errichtet wurde (mehr Details dazu findest Du hier).
Die Transalpina wurde im Jahre 1939 als «Strasse des Königs» eröffnet und ist heute die höchste mit dem Auto befahrbare Strasse Rumäniens. Sie durchquert die Transsilvanischen Alpen, ist rund 150 km lang und ihr höchster Punkt – der Urdele Pass – liegt auf 2145 m ü.M.
Besonders der Abschnitt über der Baumgrenze ist einfach grandios! Die Strasse windet sich in teils sehr steilen und engen Kurven und ist daher sehr beliebt bei Motorradfahrern. Die Höchstgeschwindigkeit wäre eigentlich 30km/h, doch die Tempolimits in Rumänien – so scheint uns – sind generell «nur Zahlen»…
Irgendwo in der Nähe der Passhöhe schlagen wir unser Nachtlager auf und geniessen die Stille. In Rumänien ist Wildcampen offiziell erlaubt und die Rumänen sind ein sehr Camping-freudiges Volk, die überall gerne in der Natur übernachten, ob mit Zelt oder Wohnmobil.
Camping: Pass Urdele
Sighișoara – Schässburg
25. – 27. August 2022
Sighişoara (zu Deutsch: Schässburg) gehört zu den wenigen noch vollständig erhaltenen mittelalterlichen Städten, die es derzeit auf der Welt gibt. Ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt (mehr Details zur Stadt siehe unten).
Das Städtchen ist sehr schön und derzeit findet sogar noch ein Festival statt. Das «ProEtnica Festival» welches die rumänische Regierung zusammen mit Organisationen der nationalen Minderheiten in Rumänien jedes Jahr veranstaltet. So kommen wir in den Genuss einiger Auftritte von verschiedenen Tanzgruppen.
Zudem essen wir im Vlad Dracul Restaurant. Das Haus soll angeblich das Geburtshaus von Vlad der III sein, besser bekannt als Dracula.
Camping: Aquaris, Sighișoara
Wenn es um die Geschichte der Stadt geht, darf man den wohl legendärsten Einwohner Sighişoara´s nicht vergessen; Vlad der III., besser bekannt als „Dracula“ wurde hier geboren. Sein Geburtshaus befindet sich in der Nähe des Zitadellenplatzes.
Bizca Schlucht und Lacul Roșu
24. – 25. August 2022
Es geht durch die Bizca Schlucht an den Lacul Roșu (Roter See). Die 10 Kilometer lange Schlucht zählt mit ihren zum Teil bis zu 300m hohen Steilwänden zu den spektakulärsten Gebirgsstrassen des Landes. Entsprechend gross ist das Besucheraufkommen und es stehen diverse Souvenirstände am Strassenrand.
Der Lacul Roșu scheint ebenfalls ein sehr beliebter Ausflugsort zu sein, denn auf dem kleinen See sieht es etwas aus, wie die Flossbahn im Europapark, mit dem Unterschied, dass man hier selbst rudern muss
Der See ist trotzdem sehr imposant, weil überall diverse Baumstümpfe herausragen. Er entstand 1837 durch einen massiven Felsrutsch, der nicht nur Erdreich, sondern einen gesamten Wald mit sich riss. Das Geröll staute gleichzeitig den See auf und die Baumstümpfe ragen bis heute aus dem Wasser.
Camping: Sâncel, Zetea
Karpaten I
23. – 24. August 2022
Frisch geputzt, geduscht und aufgeräumt, kann es weitergehen. Wir wollen endlich in den Karpaten wandern gehen. Leider wird aus der geplanten Wanderung nichts. Bereits als wir im Örtchen «Durău» ankommen ist der Boden sehr nass und somit der Wanderweg sehr matschig und rutschig. In der Nacht wütet dann ein echt fieses Gewitter (wir kommen kaum zu Schlaf, weil es so laut donnert und regnet) und der Wanderweg wäre viel zu rutschig für die nächsten Tage.
Also fällt dieses Vorhaben wortwörtlich ins Wasser und wir fahren weiter…
Camping: Camping Léon, Durău
Moldovei
21. – 23. August 2022
Heute fahren wir wieder auf einen richtigen Campingplatz. Denn unser Wassertank ist leer, dafür der Abwassertank sowie der Wäschekorb voll.
Vorher besichtigen wir noch das Kloster Moldovița, ein rumänisch-orthodoxes Frauenkloster. Es zählt mit seiner prächtig bemalten Fassade zu den schönsten Moldauklöstern und wurde 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Campingplatz wird von einer sehr netten Rumänin betrieben, die ein paar Brocken Englisch spricht. Dank Google Translator und einem netten rumänischen Gast, der etwas Englisch und Französisch spricht, funktioniert aber auch hier die Konversation wieder einwandfrei.
Den Tag hier verbringen wir mit Wäsche waschen, Putzen und kleinen Arbeiten wie zum Beispiel das hintere Schlusslicht ersetzen.
Camping: Vuurplaats Camping, Fundu Moldovei
Colibitasee
19. – 21. August 2022
Weiter geht es über sehr holprige Strassen an einen weiteren Platz an einem See. Denn Lise navigiert uns ein paar Kilometer lang durch einen Wald mit wirklich sehr schlechtem Schotterweg. Wir sind sehr froh, nach etwa einer halben Stunde wieder Asphalt unter den Rädern zu haben.
Wir übernachten am Colibitasee. Den Platz finden wir – wie alle unsere Plätze – über die park4night App. Er wird privat vermietet und der Besitzer spricht sogar Deutsch, da er einige Jahre in Deutschland gelebt hat. Bei ihm kann man Wasser und Bier kaufen und für die Gäste vom Strand steht ein Plumpsklo zur Verfügung.
Wir stehen direkt am See, der wunderbar zum Baden ist. Uns gefällt es so gut, dass wir noch eine zweite Nacht hierbleiben.
Camping: Stellplatz, Colibitasee
Bună România!
18. – 19. August 2022
Rumänien steht – wie so viele andere Länder und Orte auch 😉 – schon einige Jahre auf unserer Reiseliste. Besonders wegen den Karpaten und auch ein bisschen wegen dem Schloss Dracula. Wir freuen uns, dass wir dieses Land nun bereisen dürfen.
Unser erster Grenzübertritt mit Kontrolle. Denn Rumänien und Bulgarien gehören zwar zur EU, nicht aber zum Schengenraum. Darum heisst es erst einmal geduldig in der brütenden Hitze warten, bis wir an der Reihe sind. Nebst Ausweisen von Personen und Fahrzeugen will der Zöllner auch kurz in jeden Kofferraum schauen. Bei uns wollen sogar beide Grenzwächter einen Blick in Rüedu werfen. Sind anscheinend «gwunderig» 😂 Nach ein paar Fragen, was wir in Rumänien vorhaben und wohin wir überall hinfahren wollen, können wir weiterfahren.
Und zwar geht es an einen Platz direkt am Apasee. Der Badestrand dort gehört zu einem Hotel und der «Check-in» erfolgt beim Parkplatzwächter auf Rumänisch. Irgendwie verstehen wir uns, denn gewisse Wörter lassen sich auch aus anderen Sprachen ableiten. Danke zum Beispiel heisst «Mersi», morgen heisst «mâine» und Strand heisst «plajă».
Ausser den zwei sehr süssen streunenden Hunden – die wir am liebsten mitgenommen hätten – sind wir die einzigen, die dort übernachten und es ist einfach herrlich.
Tagsüber hat es nur wenig Leute im See. Ob da etwas Wichtiges auf dem Schild am See steht? Keines unserer Übersetzungs-Apps kann weiterhelfen. Irgendwann bemerken wir, dass da Buchstaben fehlen. Auf einem anderen Schild steht: «Baden verboten, Ertrinkungsgefahr».
Warum hier eine Ertrinkungsgefahr sein sollte, verstehend wir nicht. Ich wage mich dennoch kurz ins Wasser, um mir eine kleine Abkühlung zu gönnen, da es hier keine Duschen hat. Bleibe aber vorsichtshalber nur ganz kurz drin und nur in Ufernähe, wo es nicht tief ist.
Camping: Camping Complex, Apa