Griechenland

Fazit Griechenland

Griechenland war uns nicht fremd. Bereits vor einigen Jahren waren wir mit einem Mietauto auf Peloponnes unterwegs und ich war schon auf Kreta und Zakynthos im Urlaub.
Nun haben wir mit der Winterpause fast 4 Monate in diesem vielfältigen Land verbracht und es ist schon fast ein bisschen vertraut geworden hier nach so langer Zeit.
Es hat uns überall sehr gut gefallen. Ein absolutes Highlight war auf jeden Fall Meteora.
Freistehen ist zwar in Griechenland nicht offiziell erlaubt, in der Nebensaison aber eigentlich kein Problem. Doch auch hier – wie überall – gilt es halt einiges zu beachten: z. B., dass man Verbote respektiert, keinen Müll liegenlässt und sich auf Parkplätzen nicht wie auf einem Campingplatz verhält (d.h. Markise, Wäscheleine, Tisch und Stühle bleiben drinnen). Man sieht leider viel zu oft WC-Papier und Feuchttücher in den Büschen… 🤮
Wir haben uns auf jeden Fall nie unerwünscht und stets sicher gefühlt.
Wie es hier so zum Wohnen in einem Haus oder einer Wohnung ist, haben wir ja in Ermioni bereits ausführlich berichtet. Von wegen Heizen, undichte Fenster, etc….😅

Die griechische Küche ist wohl allen bekannt: Tsatsiki, Souvlaki, Gyros, Moussaka, griechischer Salat und viele weitere leckere Gerichte. Wir mögen die griechische Küche auf jeden Fall sehr und konnten hier noch einige Leckereinen entdecken, die wir vorher nicht gekannt haben.
Beim Wein ist es so, dass in Restaurants meistens Tafelwein ausgeschenkt wird. Beim weissen ist die Chance etwa fifty-fifty, dass er ganz ok ist. Den roten haben wir bis auf einmal immer stehenlassen, respektive dann gar nicht erst bestellt, weil er einfach nicht gut war. Teils nicht einmal zum Kochen geeignet 🙊😂
Ansonsten haben wir diversen griechischen Wein probiert, zwei Weingüter besucht und uns auch in zwei Weinfachgeschäften beraten lassen. Fazit: die beiden besuchten Weingüter waren sehr gut, der Rest eher mittelmässig.
So begeistert wie Udo Jürgens sind wir vom sogenannten Blut der Erde – wie er den griechischen Wein in seinem Lied nennt – dann doch nicht ganz 😉

Die Griechen haben wir als sehr nette und sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt. Unsere Nachbarn in Ermioni haben uns immer ihre Hilfe angeboten, falls etwas sei oder uns sogar immer wieder mit diversen Zitrusfrüchten beschenkt. Auch die Leute auf den Poststellen und in den Verkaufsgeschäften waren immer sehr hilfsbereit. Konnten sie bei unserem Anliegen nicht weiterhelfen, wurde sofort mit Hilfe von Google Maps an die richtige Stelle verwiesen.

Nur beim Autofahren können Sie einem etwas auf den Zeiger gehen… Erstens einmal wird gedrückt und gedrängelt und in auch noch so engen Strassen wird überall, wirklich überall parkiert. Wenn möglich, auch in der zweiten Reihe. Das Schild, welches bei uns als «Halten Verboten» bekannt ist, scheint in Griechenland ein offizielles Parkplatz-Zeichen zu sein 😂 Gefahren wird nicht nach Geschwindigkeitsangaben, sondern eher nach Gutdünken. Wir sind überzeugt, dass die Tachos in den Autos in Griechenland erst ab 50 km/h funktionieren. Langsamer fahren gibt es einfach nicht 😅
Bei den Geschäften wird am liebsten fast in den Eingang hineingefahren, damit man ja nicht etwa noch 10 Meter laufen muss. Und falls die Kasse bereits besetzt ist – wenn auch nur von einer einzelnen einkaufenden Person – wird sich sofort an eine freie, geschlossene Kasse gestellt mit der Forderung, diese zu öffnen. Das wird dann tatsächlich auch oft gemacht.
Uns hat diese Ungeduld und Hastigkeit etwas überrascht. Denn Hand aufs Herz, aber die Griechen sind ja bei uns nicht gerade für ihre Emsigkeit bekannt 🙊😉

Das Thema Maut hatten wir in einem Blogbeitrag bereits erwähnt. Die Kosten sind unglaublich hoch für Fahrzeuge, die höher als 2.7 m sind. Warum wir gleichviel zahlen müssen, wie ein Reisecar, verstehen wir immer noch nicht. Zweimal wurden wir fälschlicherweise in einer niedrigeren Kategorie abgerechnet. Zu unserem Pech waren das nur sehr kurze Abschnitte und das Gesamtersparnis belief sich auf nicht einmal einen Euro 😂
Die Strassen sind aber meistens in ziemlich gutem Zustand. Müll liegt auch hier überall herum, vergleichbar mit Bulgarien und Rumänien.
Preislich war das Land das teuerste bis jetzt seit Österreich und die MWST liegt bei stolzen 24%.
Ein deutsch-griechischer Mann hat einmal im Lidl erzählt, dass die Kosten der Lebensmittel extrem gestiegen seien. In Deutschland bezahle er für die gleichen Artikel weniger, obwohl dort das Lohnniveau höher sei.

Landschaftlich ist Griechenland unglaublich vielfältig und es gibt nebst den vielen Inseln auch sehr viel auf dem Festland zu sehen. Historisch gesehen gibt es natürlich auch viel zu entdecken. Gefühlt alle 5km gibt es irgendeine Ausgrabungsstätte, sei es auch nur – in unseren Augen – irgendein Steinhaufen 😅

Es gäbe noch so viel zu enddecken hier, aber wir ziehen weiter Richtung Türkei.
Wir haben unsere Zeit hier auf jeden Fall sehr genossen. Efcharistó Hellas!🤩

Hauptstadt: Athen
Einwohner: 2.791 Mio. (Stand 2021)
Fläche: 29’743 km²
Bevölkerungsdichte: 78.2 Einwohner pro km² (Stand 2022)
Währung: EUR
Durchschnittspreis für 1 Liter Diesel ≈ CHF 1.80 (Stand 02/23)

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Brotkauf im Lidl – Dauerte eine Weile, bis wir das System begriffen haben. Wir haben es anfangs immer mühselig vorne bei der Plexiglasscheibe rausgefischt 😂

Letzte Tage in Griechenland
28. Februar – 3. März 2023

Unsere letzten Tage in Griechenland neigen sich langsam, aber sicher dem Ende zu und bald geht es über die Grenze in die Türkei.
Das Wetter ist nach wie vor trüb, kühl und regnerisch. Unseren zweitletzten Stopp machen wir in der Stadt Kavala. Die Stadt hat knapp 71’000 Einwohner und ist nicht wirklich schön. Obwohl, irgendwas hat sie trotzdem. Vielleicht liegt es auch daran, dass uns die Stadt mit den eher farblosen Häusern etwas an Amman (Jordanien) erinnert.
Der Ausblick von der Festung ist aber allemal schön, besonders der Blick auf das «Kamares», das 270m lange Aquädukt, welches eins die Lebensader der Stadt war.

Da wieder einmal eine richte Dusche fällig ist, steuern wir den Campingplatz ausserhalb der Stadt an, doch leider ist niemand da. Also fahren wir weiter in Richtung türkischer Grenze und verbringen noch zwei Nächte auf einem Camping in Alexandroupolis. Wir machen einige Erledigungen und Besorgungen und decken uns sicherheitshalber im Lidl nochmals mit Salami ein 😅

Camping: Parkplatz Kavala / Municipal Camping Alexandroupolis

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Unterwegs zu Poseidons Dreizack
23. – 28. Februar 2023

Auf Chalkidiki haben wir uns sehr gefreut. Diese Region in Nordgriechenland mit ihren drei fingerartigen Landzungen Kassandra, Sithonia und Athos – auch bekannt als Poseidons Dreizack – hat nebst schönen Landschaften auch wunderschöne Buchten und Stellplätze.
Nach unserem Wetterglück die letzten Tage – in Delphi konnten wir sogar in T-Shirt und Short in der Sonne 😎 sitzen – will das Wetter nun nicht mehr so ganz.
Darum fahren wir ziemlich zügig Richtung Norden und verbringen schlussendlich nicht so viel Zeit wie gedacht auf Chalkidiki. Vielleicht ergibt es sich dann auf dem Rückweg nochmals.

Der erste Platz auf Chalkidiki ist wunderschön gelegen; unter Pinienwäldern und direkt am Strand. Leider liegt im gesamten Ort ein kaum ertragbarer «Geruch» in der Luft. Vielleicht die Blühzeit einer bestimmten Pflanze hier? Wir wissen es nicht und können den Gestank auch nicht wirklich einordnen. Auf jeden Fall ist es uns zu stinkig und so fahren wir bereits nach einer Nacht wieder weiter auf den nächsten Finger Sithonia.
Hier landen wir in der Geisterstadt Kriaritsi. So etwas haben wir noch nie gesehen. Es gibt unzählige betonierte Strässchen mit diversen Abzweigungen an deren Enden sich kleine betonierte Flächen befindet (um die geplanten Häuser zu bauen).
Man kann sich somit quasi aussuchen, wo man sich hinstellen möchte, und hat stets eine sehr schöne Aussicht auf das Meer.
Es wurde vor einigen Jahren geplant, hier 3000 Häuser zu bauen. Strassen, Brücken, Treppen und Fusswege, sogar die Kanalisation und die Stromkästen wurden erbaut. Anscheinend wurde dann aber festgestellt, dass für die Versorgung nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung steht, und so wurde das Projekt nie fertiggestellt. Schon sehr speziell… Es gibt eine einzige Villa hier, die man mieten kann.
Das Wetter ist immer noch durchzogen und in der ersten Nacht bringt uns seeehr stürmischer Wind um unseren Schlaf 🙈
Zum Glück flacht der Wind am zweiten Tag ab und wir bleiben insgesamt drei Nächte hier und geniessen die sonst absolute Ruhe.

Camping: Park4Night, Lamia / Glarokavos Beach, Chalkidiki / Geisterstadt Kriaritsi

Delphi
21. – 23. Februar 2023

Es geht früh raus und dann direkt ins nahegelegene Einkaufszentrum. Ich benötige neue Leggins (meine wurden von diversen Büsikrallen durchlöchert 😹) plus noch ein, zwei Sachen von Decathlon und Media Markt. Nachdem wir uns mit den obligaten Ikea-Hot Dogs die Bäuche vollgeschlagen haben, fahren wir weiter nach Delphi. Auch hier waren wir im Mai 2015 schon, aber es hat uns so gut gefallen, wir möchten nochmals hier hin.

Der Campingplatz, den wir ansteuern hat eine unglaublich schöne Lage und so haben wir einen Platz mit grandioser Aussicht. Zudem erhalten wir ein Plättchen mit diversen Oliven-Köstlichkeiten aus der Gegend zum Probieren. So lecker, dass wir am Tag darauf im Shop noch einkaufen.

An so einem schönen Platz lässt es sich gut ein paar Pflichten erledigen wie Wäsche waschen oder Steuererklärungen einreichen 😄

Nach einem obligaten Besuch der antiken Stätte und des Orakels von Delphi, fahren wir weiter Richtung Norden.

Camping: Camping Delphi

Alt Korinth und Athen
18. – 21. Februar 2023

Wir überqueren den Kanal von Korinth – diesmal ohne Fotostopp – und fahren nach Alt Korinth auf einen hübschen und preiswerten Camper Stopp. Eine heisse Dusche ist wieder mal angesagt.
Danach besichtigen wir die Ausgrabungsstätten des antiken Städtchens. Besonders Akrokorinth ist sehr sehenswert und bietet eine grossartige Aussicht. Dies ist ein seit der Antike befestigter Ort, der sich auf einem 575 m hohen Tafelberg befindet. Die sechs Kilometer südwestlich des heutigen Korinth gelegene Festungsanlage war die Akropolis und der höchste Punkt der antiken Stadt.

Am nächsten Tag geht es auf meinen Wunsch hin noch einmal Richtung Athen. Reto gefällt die Stadt so gar nicht, kommt aber netterweise trotzdem mit 😄
Zuerst fahren wir aber noch ans Kap Melagkavi am Golf von Korinth und verbringen dort noch eine Nacht auf einem Park4Night Platz im Wald. Die Weiterfahrt am nächsten Tag ist etwas abenteuerlich. Die sogenannte Hauptstrasse bis zum nächsten Ort ist mehr ein Waldweg. Das wäre alles kein Problem und die Strecke ist landschaftlich sogar sehr schön. Doch hier wurden anscheinend kurz vorher ausgiebige Forstarbeiten gemacht und es liegen links und rechts vom Weg halbe Bäume und grosse Äste. Ihr kennt das furchtbare Geräusch von Fingernägeln auf der Wandtafel bestimmt. So in Etwa hörte es sich auch an. Uns tut unser Rüedu immer sehr leid, wenn wir irgendwo durchfahren, wo die Äste der Bäume sehr tief sind. Solche Passagen lassen sich leider nicht immer vermeiden, dauern in der Regel aber nicht sehr lange. Doch diese Strecke war schon eine kleine Quälerei 🙈

In Athen steuern wir zum Übernachten einen grossen, überwachten Parkplatz an und fahren mit dem Taxi in die Innenstadt.
Beim Besuch der Akropolis hat es unglaublich viele Leute. Bei unserem ersten Besuch von Athen – im Mai 2015 – hatte es viel weniger.
Wir gönnen uns noch einen feinen Apero und danach gibt’s wieder einmal Chicken Mac Cheese im Hard Rock Cafe 😋

Camping: Camper Stopp Aphrodite Water, Korinth / Park4Night / Parkplatz Athen

Wieder on the road – Erkundung der Peloponnes
11. – 18. Februar 2023

Der Abschied von unserer Büsi-Gäng fällt uns schwer, das Wiederlosfahren nicht. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn und erhalten sogar noch Geschenke; einen selbstgebrannten griechischen Schnaps und von der polnischen Familie – die ebenfalls ein Airbnb bei der gleichen Eigentümerin gemietet hat – ein selbstgebasteltes Bild.

Unser erster Stopp machen wir in Nafplio. Dieses hübsche Städtchen hat uns bei unserem ersten Besuch kurz vor Weihnachten sehr gefallen und zudem freuen wir uns wieder einmal auswärts essen zu gehen.
Am nächsten Tag fahren wir südwärts, entlang wunderschöner Küstenstrassen und übernachten am Fokiano Strand. Wider Erwarten stehen wir sogar ganz allein dort. Denn es hat schon einige Camper unterwegs.

Danach geht es weiter zur hübschen, mittelalterlichen Kleinstadt Monemvasia. Sie liegt auf einem gewaltigen monolithischen Felsen vor der Küste Lakoniens und war im Byzantinischen Reich ein bedeutender Stützpunkt und Festung.
Weil der Wind wieder sehr stark zugenommen hat, verlassen wir für die kommende Nacht die Küste wieder und lassen auch das Kap Malea aus und fahren stattdessen weiter.

Ansonsten haben wir unglaubliches Wetterglück und die kommenden Tage fahren wir bei sehr viel Sonnenschein durch wunderschöne Landschaften. Eine Woche zuvor hätte das noch ganz anders ausgesehen ❄️❄️❄️ Auf einem kleinen Pass auf gut 700 m ü. M. hat es am Strassenrand sogar noch einige Schneereste. Eine Woche früher hätten wir unsere Route anders planen müssen und wären hier nicht durchgekommen…
Aber jetzt ist der Schnee in den tieferen Lagen weg, die Temperaturen sind wieder gestiegen und die Fahrt auf diesen Strassen hier fägt sehr und auch Rüedu freut sich, wieder on the road zu sein.
Einzige Herausforderung sind die zum Teil seeeehr engen Gässchen in den kleinen, abgelegenen Dörfchen. Reto liebt es ja, wenn es etwas herausfordernd ist. Aber so viele enge Gässchen müssten wirklich nicht sein… Einmal lotst uns sogar ein Mönch (wir sind uns sicher, er hiess Agios Nikolaos 😂) durch ein Dörfchen raus😅

Wir fahren bis zum Kap Tenaro, dem südlichsten Punkt des griechischen – und nach Tarifa in Spanien der zweitsüdlichste des europäischen – Festlandes.
Er liegt auf dem Landstrich Mani, quasi dem wilden Mittelfinger der Peloponnes. Wahrzeichen der Mani sind die steinernen Wohntürme, deren Höhe nicht nur mit der Abwehrfunktion zu tun hat, sondern auch auf den Rang und die soziale Stellung der Familie hinweisen. Die Bauart wurde sogar von der militärischen Strategie diktiert.

Weiter westlich der Peloponnes fahren wir nicht, da wir diesen Teil schon vor ein paar Jahren mit einem Mietauto erkundet haben.
Eigentlich wollten wir noch die Höhle Vlychada Diros Mani besichtigen, doch leider sind diese derzeit wegen tiefem Wasserstand geschlossen ☹️ (man fährt mit einem Boot durch).
So endet unsere Peloponnes-Erkundung in Korinth.

Der Start, wieder on the road zu sein, ist sehr geglückt und wir durften an manch wunderschönem Platz in der Natur übernachten und viele schöne Orte bestaunen.
Darum gibt’s auch entsprechend viele Fotos zum Anschauen 😅
Aber, ihr hatted ja jetzt lange genug Pause und seit hoffentlich wieder ready dafür 😉

Camping: Parkplatz Nafplio / Fokiano Beach / Park4Night Monemvasia / Vathi Beach / Park4Night Mani / Restaurant Xenia, Mystras / Passo di Nela

Es geht endlich weiter

Morgen geht es endlich weiter. Wir freuen uns sooo sehr! Obwohl uns der Abschied von den Büsi sehr schwer fallen wird…😪
Seit meiner Jugendzeit habe ich nicht mehr so viel Zeit mit Katzen verbracht. Zum Glück ist meine Katzenhaar-Allergie nicht mehr so schlimm wie vor 25 Jahren. Aber ich muss trotzdem vorsichtig sein und mir immer gleich die Hände gründlich waschen. (Kommt mir fast noch extremer vor, als zu Beginn von Corona…. 🙈😹)

10 Wochen waren wir nun in dem kleinen Häuschen hier in Ermioni und wir sind froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Denn mein Job forderte immer höchste Konzentration und ich hätte unterwegs im Rüedu nie so fokussiert arbeiten können. Ganz besonders nicht, wenn wir wegen des Wetters beide hätten drinnen verbringen müssen. Auf einem Campingplatz hätten wir zudem – inklusive Strom und Wäschewaschen – fast gleich viel bezahlt. Somit hat sich das Airbnb trotz Baustelle, undichter Fenster und anderen kleinen Makel gelohnt. Abgesehen davon waren warmes Wasser, Dusche (wenn auch mit sehr wenig Wasserdruck), Waschmaschine, Toilette und Backofen einfach supi!
Wir haben aber in dieser Zeit ganz schön viel Strom verbraucht… 🙄🙈 Da das Haus nicht gut isoliert ist und es bei den Fenstern reinzieht, wird es halt zum Teil doch ganz schön kalt drinnen. (Im Wohnzimmer war es die letzten Tage – mit eingeschalteter Heizfunktion der Klimaanlage – knapp 17°C. Mit einem zusätzlichen Elektroöfeli wird es immerhin 19°C.)
Und darum waren Klimaanlage in Heizfunktion und Heizöfeli quasi nonstop im Einsatz.
Besonders die letzten zwei Wochen sanken die Temperaturen sehr und in vielen Gebieten – auch in Athen – herrscht seit ein paar Tagen sogar Schneechaos.
Auch der Boiler verbraucht bestimmt einiges an Strom. Den muss man mindestens eine Halbestunde vor dem Warmwasser-Verbrauch einschalten. Wenn man aber noch warmes Wasser zum Händewaschen möchte (z.B. wegen exzessivem Büsi-Gestreichel 😂) oder man Geschirr abwaschen muss, läuft der Boiler halt auch relativ oft, denn die Wärme wird nicht lange gespeichert.
Da kann es dann auch mal vorkommen, dass die Sicherung vom Badezimmer im 100 Meter entfernten Haupt-Sicherungskasten rausfliegt und man halt im Dunkeln fertigduschen muss.
Die Stromleitungen der Badezimmer dreier Häuser sind irgendwie miteinander verbunden. Die Logik dahinter erschliesst sich uns nicht ganz, muss sie aber auch nicht 😉

Bevor wir wieder weiterziehen, bringen wir Rüedu noch auf Vordermann. Wir putzen alles, räumen alles frisch ein und statten ihn noch mit ein paar neuen Tools aus. Wie zum Beispiel Sandblechen. Solche haben wir eigentlich schon, aber die stehen in unserem «Möbellager» in der Schweiz und haben es nicht auf die Reise geschafft. Damals dachten wir, dass wir diese wohl doch nicht benötigen und zudem brauchen sie sehr viel Platz. Nun möchten wir aber doch welche dabeihaben.
Dank Beratung unseres persönlichen Offroad-Spezialisten Simon 😁 entscheiden wir uns für die ganz guten und werden in einem Shop in Athen fündig. Es läuft alles sehr unkompliziert und schnell ab. Anfrage per E-Mail, Antwort innerhalb einer Stunde, Bezahlung via Paypal und schon 2 Tage später holen wir die Bretter hier in der Nähe bei einem Spediteur ab. Super!
Auch das Carnet de Passage (ein Zolldokument, welches man in gewissen Ländern für die zollfreie Einreise für sein Fahrzeug benötigt – quasi ein Reisepass für Rüedu) erhalten wir reibungslos per Post.

Unsere Weiterreise sieht aktuell so aus, dass wir erst noch etwas von Peloponnes erkunden. Danach geht es über Athen, Thessaloniki Richtung Türkei. Wir denken, dass wir so Anfangs März in Istanbul sein werden.
In der Türkei bleiben wir bestimmt 1-2 Monate. Bleiben könnte man mit dem Visum – welches man bei der Einreise erhält – maximal 3 Monate.
Wohin es danach weitergeht, ist noch ein bisschen abhängig von verschiedenen Entwicklungen in diversen Ländern. Wir sind auf jeden Fall für diverse Möglichkeiten gewappnet und besonders mit dem CPD (Carnet de Passage) ist vieles möglich.
Aber wir schauen «vorzue» und geniessen nun erst einmal die restliche Zeit in Griechenland und freuen uns auf die Türkei.

Im Video nebenan seht ihr übrigens noch unsere bisherige Route 🚐🌬️

unsere bisherige Route

In und um Ermioni

Nicht nur die halbe Schweiz scheint krank zu sein, nein, auch halb Griechenland.
So erwischt auch mich eine fiese Grippe und das genau kurz vor Silvester. Darum verbringen wir den Silvesterabend langweilig zu Hause auf dem Sofa mit Netflix schauen, anstatt bei einem schönen Tapas-Abend zusammen mit Monja und Simon. Sehr schade. Immerhin bin ich ein paar Tage später fit genug, dass wir noch einen gemeinsamen Abend verbringen können, bevor die beiden mit ihrem Bulli wieder weiterziehen.

Ganze 3 Wochen vergehen, bis ich wieder richtig fit bin.
Auch Reto fängt sich noch irgendeinen Käfer ein, ist aber zum Glück nach ein paar Tagen wieder fit.

Grössere Ausflüge machen wir darum leider nicht. Wir fahren noch einmal zu den Dolinen von Didyma, denn wir haben bei unserem ersten Besuch nicht gesehen, dass es da noch einen Eingang gibt, der in eine der Doline herunterführt 😂
Ab und zu gönnen wir uns ein feines – und manchmal aufgrund der uns unbekannten Restaurants auch ein eher weniger feines – Essen im gut 5.5km entfernten Städtchen. Der Spaziergang dorthin ist besonders im letzten Abschnitt sehr schön. Aber mehr als die Hälfte der gut 1¼-stündigen Marschzeit läuft man auf der Strasse. Verkehr hat es in der Regel nicht so viel, doch die Griechen sind alle recht zügig unterwegs und Fussgänger gibt es hier in der Gegend sowieso fast keine.

Ansonsten kennt man uns mittlerweile auf der Poststelle in Ermioni, sowie im ELTA-Kurierbüro von Kranidi 😂 Wir haben uns nämlich bei Amazon diverse Artikel bestellt, welche wir hier nicht gefunden haben. Vielleicht in Athen oder einer anderen grossen Stadt, aber das ist alles zu weit weg.
Da unser Häuschen keine Adresse hat und es hier auch keine Postboten gibt, dürfen wir unsere Pakete einfach an die Poststelle Ermioni senden lassen. Nach einem «Probepaket» mit 2 Artikeln (deren Verlust verkraftbar gewesen wäre) machen wir eine Grossbestellung.
Wer Amazon kennt, weiss, dass jede Bestellung in diverse Teillieferungen aufgeteilt wird. Manche der Pakete schaffen es tatsächlich bis zur Poststelle in Ermioni, andere müssen wir im grösseren Örtchen Kranidi beim Kurier abholen. Darum; die 2 Angestellten dort kennen uns schon 😆

Nun funktioniert endlich der Ladebooster im Rüedu, juhuu! Dieser lädt während dem Fahren die Boardbatterie auf, was besonders in sonnenarmen Tagen sehr viel Wert ist. Eine steckbare Verbindungsklemme hat gefehlt, welche wir nirgends erhalten haben.
Wir befestigen noch ein neues Seil an die Seilwinde (das alte ist bei unserem letzten und einzigen Abschleppmanöver kaputt gegangen…🙄) und Reto montiert noch eine LED-Beleuchtung in der Heckgarage.

Ihr seht, langweilig wird uns trotz dem Leben im sehr ruhigen Ermioni nicht. Und falls doch, halten uns immer noch die Büsi auf Trab.

καλά Χριστούγεννα (Frohe Weihnachten)

Wer hätte das gedacht; wir feiern Schweizer Weihnachten in Griechenland 😊 Simon und Monja – das Pärchen aus Luzern – haben sich in der Nähe von uns ebenfalls ein Airbnb gemietet, damit wir die Feiertage zusammen feiern können. Wie schön ist das denn!
Schon bald ist klar, es gibt Fondue zu Weihnachten. Das lassen sich natürlich auch Martina und Markus nicht entgehen und besuchen uns aus dem gut dreieinhalb Stunden entfernten Athen.
Monja und Simon finden sogar einen künstlichen Weihnachtsbaum samt Deko eingeschachtelt in Ihrer Wohnung und Martina und Markus bringen ein Fondue-Caquelon (welches ihnen Freunde aus der Schweiz mitgebracht haben) mit.
Somit verbringen wir superschöne Weihnachten in bester Gesellschaft, mit Weihnachtsbaum, gutem Wein und leckerem Fondue. Sogar ein Kaminfeuer – ganz nach Griechenlands Tradition – rundet das Weihnachtsfeeling ab. Was will man mehr 😊

💡 Auch in Griechenland wird Weihnachten gefeiert. Hier gibt es jedoch keine Adventszeit, dafür dauert die Weihnachtszeit vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. Neben einem Weihnachtsbaum schmücken viele Griechen aufgrund der Historie Athens als Seemacht auch Segelschiffe mit Weihnachtssternen und Kerzen, die dann in den Wohnzimmern aufgestellt werden.
Am Heiligabend wird auch ein Feuer im Kamin entzündet, und zwar mit einem besonders schönen und starken Oliven- oder Kiefernholzstück. Laut der Tradition bleibt nämlich das Christuskind in seiner Krippe warm, solange das Weihnachtsholz brennt.
Und dann hält dieses Weihnachtsfeuer auch noch die „Kalikatzari“ fern: Diese hässlichen, schmutzigen und stinkigen Kobolde hausen normalerweise in der Unterwelt und kommen nur in der Weihnachtszeit auf die Erde. Diese schwarz behaarten Wesen, halb Mensch halb Ziege, kommen dazu nachts aus ihren dunklen Verstecken und dringen in die Häuser ein. Dort fressen sie die Weihnachtskekse, zermatschen das übrige Essen, verunreinigen Wasser, Milch und Wein und verwüsten die Häuser. Um sie davon abzuhalten, wird das Feuer im Kamin 12 Tage lang erhalten.

Das Leben in unserem Häuschen

Die Zeit vergeht irgendwie wie im Flug hier. Ich bin fleissig am Arbeiten, Reto ist Hausmann und widmet sich der Planung für unsere Weiterreise nächstes Jahr.
Das Wetter war lange sehr trüb und bewölkt. Wenn sich dann mal die Sonne zeigt und es nicht windet, ist es schnell um die 20 Grad. Wenn es aber windet und bewölkt ist, kann es gut 10 Grad kühler sein. Meine Garderobe beim Joggen wechselt sich somit laufend ab; mal in kurzen Hosen und T-Shirt, 3 Tage später langarm und mit Stirnband 😅

Wir wohnen hier etwas «ab vom Schuss» und es gibt nicht so viel um uns herum. Es hat sehr viele Anwesen, welche nur im Sommer bewohnt sind. Auffallend sind besonders die vielen, nicht fertiggestellten Gebäude überall. Ob da wohl einfach mal das Geld während dem Bau ausgegangen ist? Es steht auch sehr viel zum Verkauf.

Zum Einkaufen fahren wir entweder ins knapp 5.5 km entfernte Städtchen Ermioni in den lokalen Supermarkt oder dann 12 km nach Kranidi zum Lidl.
In Porto Heli, einem hübsches Hafenstädtchen knapp 20 Minuten westlich von uns entfernt, haben wir sogar Gruyère in einem Supermarkt entdeckt! Trotz dem stolzen Kilopreis von über 30 Euro, musste natürlich ein Stück guter Käse her 😋
Restaurants finden sich in den Örtchen auch einige, doch jetzt in der Nebensaison ist generell nicht viel los und viele der Restaurants sind geschlossen.

Ansonsten geniessen wir die Annehmlichkeiten von den eigenen vier Wänden sehr und haben uns sogar mit allen nötigen Utensilien und Zutaten eingedeckt, um Weihnachtskekse backen zu können 😊
Unser griechischer Nachbar fand unsere geschenkten Kekse so lecker, er habe sie gleich alle auf einmal gegessen, hat er uns gesagt 😂

Anstatt mit Weihnachtsliedern, wurde unsere Weihnachtsbäckerei jedoch mit «sanftem» Baulärm im Hintergrund berieselt… Denn um uns war etwa 10 Tage lang eine laute Baustelle. Anstatt einfach das Leck zu flicken, durch welches das Regenwasser eindringt, wurden die beiden oberen Balkone überdacht, damit es nicht mehr an die Hauswand, und somit nicht mehr ans Leck regnet. Auch eine Variante, das Problem zu beheben… 😉
Uns hat die Vermieterin schon gesagt, dass es eine Art Dach gebe. Doch wir staunten nicht schlecht, als eines Tages plötzlich ein Gerüst am Haus stand und wir am nächsten Tag um halb 8 von Baulärm geweckt wurden. Informieren wird hier generell etwas überbewertet 😜
Gestaunt haben wir auch nicht schlecht, als die Arbeiter sogar am Sonntag um halb acht plötzlich vor der Balkontür unseres Schlafzimmers standen😆 Dafür kam dann am Montag niemand mehr.
Die beiden Dächer über den Balkonen sind nun fertig und sehen sogar richtig schön aus. Wir waren ganz schön froh, als das Gerüst weg war und die Arbeiten beendet.
Doch, was ist denn nun los? Einige Tage, nachdem wir dachten alles sei nun fertig und das Gerüst weg war, standen die Arbeiter schon wieder vor dem Haus. Sie flicken nun noch ein bestehendes Vordach. Wann genau das fertig ist und ob dann vielleicht noch weitere Sachen repariert werden, erfahren wir dann, wenn es so weit ist 😂

Wir haben natürlich auch noch ein paar kleine Ausflüge gemacht. Zum Beispiel sind wir ein Wochenende ins 3 ½ Stunden entfernte Athen gefahren, um Martina und Markus (das Pärchen aus dem Thurgau – sie wohnen bis Ende Jahr in einem Airbnb in Athen) zu besuchen und haben auch gleich ein paar Besorgungen in einem Campingshop gemacht.
Dann haben wir auch noch das wunderschöne Hafenstädtchen Nafplio – etwa anderthalb Stunden nördlich von hier – besichtigt. Alles andere seht ihr in den Fotos 😊

(1. Block: unsere Umgebung // 2. Block: diverse Ausflüge // 3. Block: Nafplio)

 

Zwischenbilanz zum Camper-Reiseleben

Vor gut 7 Monaten haben wir unsere Wohnung abgegeben und sind ein paar Wochen später in Rüedu «eingezogen». Vor 5 ½ Monaten haben wir dann die Schweiz verlassen und sind seither mit Rüedu fast 10’000 km weit gefahren 🚐🌬️

Das Camping-Leben war für uns Neuland. Wir waren bisher insgesamt nur ein paar Wochen in einem Camper unterwegs, was sich natürlich von mehreren Monaten massiv unterscheidet.
Europa ist aber ein «einfaches Pflaster» um das Camper-Reiseleben kennen zu lernen. Trotzdem muss man sich immer erkundigen, wo man Wasser auftanken, und Abwasser und Toilette entleeren kann. Und wo hat es eine Toilette, damit wir unsere gar nicht erst benutzen müssen?
Diese Infos bekommt man mit hilfreichen Apps wie z.B. Park4Night.

Die Wäsche haben wir immer auf Campingplätzen gewaschen. Die Preise beliefen sich auf 2 bis 5 Euro pro Waschgang. Auch das muss man etwas anders planen als zu Hause. Denn Trockner sind eher selten und daher sollte das Wetter ausreichend lang gut sein, damit die Wäsche draussen trocknen kann (glaubt uns, es fägt nicht so, wenn man wegen Regen dann noch alles drinnen irgendwie aufhängen muss…🙈)

Die Duschen der Campingplätze gehen von hui bis pfui. Happy ist man eigentlich schon, wenn man mindestens einen Haken hat, um seine Sachen aufzuhängen zu können und der Wasserdruck einigermassen gut ist. Absoluter Luxus ist eine Duschkabine, in der man seine Sachen mit reinnehmen kann, ohne dass alles nass wird.
Viele Gebäude in denen sich die Duschen befinden, sind nach oben hin offen. Nicht sehr angenehm, wenn es draussen kalt ist. Da kann die Dusche noch so warm sein, bis man dann aber abgetrocknet und angezogen ist, friert man.

Die Gas-Versorgung ist ein Thema für sich…. Wenn wir Stromanschluss (kostet meist extra mit bis zu 7 EUR pro Nacht!) haben, kochen wir mit unserem eingebauten Induktionskochfeld. Ansonsten mit einem Cadac-Gaskocher. Die Anschlüsse für Gasflaschen sind nicht einheitlich und können von Land zu Land variieren. Auch werden nicht alle Gasflaschen überall aufgefüllt.
Unsere Gasflasche von Camipingaz zum Beispiel war, als sie leer war, nicht mehr zu ersetzen. Auch wenn es in der Schweiz hiess, es sei kein Problem in Europa 🙄
Wir haben nun seit längerem Gaskartuschen benutzt. In Griechenland gibt es diese in jedem noch so kleinem Supermarkt. In anderen Ländern bekommt man sie im Baumarkt in grösseren Städten.

Dafür klappt die Wasserversorgung sehr gut und wir fanden bisher immer eine Möglichkeit, unseren Wassertank zu füllen. Dank einem eingebauten Filtersystem müssen wir auch keine Flaschen kaufen, sondern haben immer Trinkwasser direkt aus dem Wasserhahn.

Einzig die Entleerung des Abwassertankes ist manchmal etwas gewohnheitsbedürftig. Denn nicht immer gibt es die Möglichkeit, diesen korrekt zu entleeren und es heisst dann einfach, man soll das Grauwasser in einen Strassengraben leeren… 🙄 Und auch wenn es die Möglichkeit der Grauwasserentsorgung auf einem Campingplatz gibt, bedeutet das leider nicht automatisch, dass dieses Abwasser dann nicht einfach irgendwo in einen Bach läuft. Wir benutzen deshalb nur Seifen und Abwaschmittel, die so gut wie möglich aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen und biologisch abbaubar sind. Viele Länder sind betreffend Umweltschutz und Abfallentsorgung halt noch nicht so weit. Das zeigt sich ja besonders am vielen Müll, der herumliegt.

Das Freistehen war für uns anfangs sehr ungewohnt. Jetzt gehört es schon zum Alltag. Wir möchten aber zwischendurch die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes, wie z.B. eine warme Dusche, nicht missen und könnten uns daher nicht vorstellen, immer nur frei zu stehen.

Überrascht hat uns, wie viele Camper-Reisende mit Hunden unterwegs sind. So gerne wir Hunde mögen, ich möchte jetzt keinen nassen, schmutzigen Hund im Rüedu um mich haben 😉
Es sind auch überraschend viele mit schulpflichtigen Kindern unterwegs.

Es fägt auf jeden Fall immer noch unglaublich und wir durften bereits sooo viel Schönes sehen und erleben 🤩
Es ist ganz anders als mit dem Rucksack und doch fordert Reisen – egal auf welche Art – immer die gleichen Voraussetzungen: Offenheit und Flexibilität.
Mit dem Rucksack ist man z.B. mehr bei den Leuten, weil man die lokalen Transportmittel benützt. Mit dem Camper fährt man dafür los, wann immer und wohin immer man möchte.
Mit dem Camper unterwegs zu sein heisst auch, man hat immer alles und vor allem sein Zuhause mit dabei. Das Platzangebot ist im Vergleich zum Rucksack natürlich riesig. Dafür ist die Fläche, auf der man lebt, viel kleiner, als wenn man in Hotels oder anderen Unterkünften übernachtet.
Wir sind froh, dass wir Leben auf engem Raum gewohnt sind. Denn, das Konfliktpotential ist in einem Camper schon etwas höher. Das endet dann manchmal in einem kleinen «Gstürm» welches sich eigentlich um total Unwichtiges dreht und aber zum Glück auch nicht so oft vorkommt.
Ausser vielleicht beim Einparken auf einen Stellplatz. Da sprechen wir irgendwie einfach nicht die gleiche Sprache 😂 (wir haben aber schon munkeln gehört, dass das anderen Pärchen auch so geht 😉).

Uns ist das Camper-Reiseleben auf jeden Fall noch lange nicht verleidet und wir freuen uns sehr auf alles, was noch kommt und sind gespannt, wohin uns unsere weitere Reise noch führen wird 🚐🌬️🤩

Unser erster Eindruck von unserem Winterquartier

Ganz ehrlich: es war keine Liebe auf den ersten Blick mit unserem Apartment. Ach was Apartment, es ist ja ein ganzes Haus, das wir haben.
Im unteren Stock befinden sich das Wohnzimmer, eine kleine Küche, eine Toilette und ein kleines Zimmer, im oberen Stock das Schlafzimmer, ein weiteres kleines Zimmer und das Badezimmer.
Das untere kleine Zimmer dient als mein Büro, das obere kleine Zimmer ist quasi unser Kleiderschrank, denn im Schlafzimmer hat es keine Schränke oder Ähnliches (ich wollte ja schon immer ein Ankleidezimmer 😂).
Waschmaschine, WLAN und ein genügend grosser Parkplatz für Rüedu waren Pflicht bei der Auswahl.
Klingt alles toll, doch wir haben ein paar Tage gebraucht, bis wir uns richtig wohl gefühlt haben.
Denn es war schon sehr komisch, aus Rüedu auszuziehen und zudem erschien die Wohnung zunächst einfach weniger heimeliger als unser Rüedu. Schon klar, hat die Wohnung nicht Schweizer Standard. Aber einige Dinge sind schon ein bisschen lotterig und vor allem was einiges nicht wirklich sauber. Wir haben die ersten Tage also erst einmal alles sauber geputzt, das ganze Geschirr abgewaschen, versucht die gröbsten Verkalkungen etwas wegzubekommen, die komplette Frottierwäsche gewaschen, und und und.
Dann noch etwas umgestellt, uns eingerichtet und den Kühlschrank gefüllt, und nach 3 Tagen fühlten wir uns dann richtig wohl.
Das war aber leider nicht von langer Dauer, denn dann kam der Regen… Nebst dem, dass viele der Fenster nicht komplett dicht sind, hat es im Wohnzimmer von der Decke reingetropft. Und zwar so sehr, dass der hingestellte Topf innerhalb von 3 Stunden voll war.
Naja, immerhin kümmert sich unsere Gastgeberin schnell um unsere Anliegen und antwortet sehr rasch. Es war bereits zweimal ein Handwerker hier wegen dem Leck in der Decke und in den kommenden Tagen (griechische Zeit 😉) wird man sich dann darum kümmern.
Dafür wurde die Klimaanlage im unteren Stock sehr rasch repariert, denn bei der funktionierte anfangs die Heizfunktion nicht.
Es ist üblich hier, dass mit den Klimaanlagen geheizt wird. Wir haben auch noch 3 kleine Elektroöfeli.
Obwohl es draussen gar nicht so kalt ist (zwischen 10 und 20 Grad) laufen die Klimaanlage, respektive die Heizungen, jeden Tag.
Gerade wenn es draussen sehr sonnig ist, ist das irgendwie verrückt. Denn dann ist es draussen wärmer als drinnen. Besonders in den von der Sonne abgewandten Räumen wird es dann doch recht frisch.

Wir fühlen uns aber mittlerweile richtig wohl hier (solange es nicht stark regnet 😆) und geniessen die komfortablen Annehmlichkeiten einer Wohnung; stets eine richtige Toilette, warmes Wasser, eine Dusche und eine Waschmaschine zu haben.
Auch der Backofen wird richtig gefeiert und Reto hat schon einige Ofengerichte gemacht 😋
Wer weiss, vielleicht gibt es ja sogar noch Wiehnachtsguetzli 😊

Winterpause

Am Samstag sind wir in unser Apartment auf Peleponnes eingezogen. Es fühlt sich ein bisschen komisch an, vorerst aus Rüedu auszuziehen. Aber wir werden ja in den kommenden Wochen weiterhin an meinen freien Tagen die Gegend erkunden und im Februar geht es dann wieder richtig los. Ein wenig Ruhe und Erholung tut unserem Rüedu ja auch mal gut, er hat sich seine Ferien verdient 😅
Wir werden hier bestimmt von unseren ersten Eindrücken in der Wohnung und der Umgebung berichten und auch alle zwei Wochen oder so einen neuen Beitrag schreiben.
Also, stay tuned 😁

Apartment in Ermioni, Peleponnes

Shopping-Tour
25. – 26. November 2022

Das Wetter scheint sich tatsächlich beruhigt zu haben, denn auch heute begrüsst uns der Himmel mit strahlendem Sonnenschein. Gerne würden wir noch ein paar Strandtage geniessen, doch wir ziehen morgen in unser Apartment ein und vorher stehen noch einige Erledigungen an.
Wir steuern deswegen Patras an, eine grosse Hafenstadt auf Peleponnes und die drittgrösste Stadt Griechenlands. Die Fahrt führt uns über die Rio-Andirrio-Brücke und kostet uns stolze 21 (!!) Euro. Wäre Rüedu kleiner als 2.70, würde die 2.9 km lange Fahrt knapp halb so viel kosten.

Wir steuern diverse Geschäfte an: Baumarkt, Supermarkt, Elektrofachmärkte, Coiffeur für Reto, Decathlon für mich. Es wird ein richtiger Shopping-Marathon 😆 Wir finden zwar nicht ganz alles, was wir gesucht haben, aber immerhin finde ich dank Black Friday ein gutes Angebot für einen neuen Laptop (meiner spukt hie und da, zum Arbeiten ab Dezember somit ungeeignet). Auf jeden Fall sind wir am Abend so kaputt, dass wir auf den nächstbesten Platz von Park4Night fahren; einen LKW-Parkplatz. Für EUR 10 gibt es einen bewachten Übernachtungsplatz, Duschen und Toiletten.
Den letzten Stellplatz vor der Winterpause haben wir uns zwar etwas schöner vorgestellt, aber es werden ja noch viele, schöne folgen 😊

Camping: LKW-Parkplatz, Patras

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Traumstrände und Huddelwetter am Ionischen Meer
21. – 25. November 2022

Die Nacht war sehr unruhig, denn wegen Regen und starkem Wind war es ziemlich laut. Zudem werden wir bei starkem Wind regelrecht durchgeschüttelt. Da Rüedu relativ hoch steht, schüttelt es ihn schon etwas mehr durch als einen tieferen Camper. Das ist nicht immer angenehm 🙈

Wir wollen weiter nach Lefkada, eine Insel im Ionischen Meer, welche uns mit wunderschönen Stränden und türkisfarbenem Wasser lockt. Obwohl gemäss Wetterbericht für die nächsten Tage kein besseres Wetter in Sicht ist, hoffen wir doch noch auf ein paar relaxte Strandtage, bevor es in unser Apartment auf Peleponnes geht.

Unsere Strecke führt uns erst noch durch unzählige Plantagen mit Orangen, Mandarinen, Zitronen, Kiwis und Oliven. Wie gerne hätten wir hie und da einfach ein paar der Leckereien vom Baum gepflückt 😅
Danach machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Inseldorf Koronisia. Dieses kleine Fischerdörfchen liegt im Ambrakischen Golf und ist nur durch eine schmale Dammstrasse mit dem Festland verbunden. Wegen dem schlechten Wetter ist die Fahrt über die Dammstrasse nicht ganz so spektakulär, wie wir das auf Fotos gesehen haben.
Dafür sehen wir hunderte von Flamingos auf der Fahrt 😍

Lefkada erreichen wir erst durch einen Tunnel, der unter einem Kanal durchführt, dann über eine Dammstrasse. Der Spass mit dem kurzen Tunnel kostet ganze EUR 7.50. Die Griechen erheben die Mautgebühren u.a. nach Höhe des Fahrzeuges. Wer höher ist als 2.70m, fällt in die Kategorie der Busse. Total unlogisch! Wir bezahlen mit unseren 3.5 Tonnen somit gleich viel Maut, wie ein Reisebus. Warum die Höhe mehr Kosten soll als das Gewicht, macht echt keinen Sinn. Griechische Logik 😂

Das Wetter bleibt die nächsten Tage sehr regnerisch, windig und stürmisch. Trotzdem erkunden wir die Insel etwas und was wir sehen, gefällt und sehr gut. Die Insel ist extrem grün (kein Wunder, wenn es immer regnet 😂), hat ein paar Berge (der höchste ist knapp über 1100 m ü. M.) und würde bei besseren Wetterbedingungen bestimmt auch tolle Wandermöglichkeiten bieten.
Wir übernachten an zwei verschiedenen Stränden und am letzten Tag wird das Wetter dann endlich freundlich. Es wird so schön, dass wir den ganzen Tag mit Shorts und T-Shirt draussen sitzen und Reto geht sogar noch schwimmen. Ich würde auch sehr gerne, aber mir sind die Wellen noch etwas zu hoch.
Es hat einige Camper hier, doch es scheint sich niemand daran zu stören. In den Sommermonaten bestimmt undenkbar. Aber jetzt sind alles Strandrestaurants geschlossen und es ist ein perfekter Abschluss für uns, bevor es in unser Apartment geht.

Camping: Kathisma Beach & Gialos Beach, Lefkada

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Schlafen bei Flamingos
19. – 20. November 2022

Es ist immer noch trübes Wetter und die Aussichten nicht besser. Darum wird nichts mit Wandern und der Erkundung weiterer Wasserfälle im Nationalpark. Dafür besichtigen wir noch die Anemotrypa Tropfsteinhöhle, auf deren Parkplatz wir eine ruhige Nacht verbracht haben. Sie wurde in den 1960er Jahren per Zufall entdeckt und heute sind etwa 250 Meter für Besucher zugänglich. In dieser Gegend gibt es nicht viel Tourismus und der gesamte Nationalpark ist noch sehr ursprünglich und praktisch unerschlossen.
Wir fahren weiter südlich und finden unser heutiges Nachtlager am Ambrakischen Golf, welcher etwa 500 km2 gross ist und nur durch einen schmalen Zufluss mit dem Ionischen Meer verbunden ist.
Im Golf erstecken sich weite Lagunenlandschaften, welche zum Teil zum Amvrakikos Wetland Nationalpark gehören.
Wir finden ein hübsches Plätzchen zum Übernachten; auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Lagune von Koprena. Mit dem Feldstecher können wir diverse Wasservögel und sogar Flamingos beobachten 😍
Noch dazu wird das Wetter etwas freundlicher und zum Tagesabschluss erhalten wir noch einen schönen Sonnenuntergang.

Camping: Koprena Lagune am Ambrakischen Golf

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Tzoumerka Nationalpark
18. – 19. November 2022

Wer schon einmal in Meteora war weiss, dass man sich an dieser imposanten Landschaft kaum sattsehen kann. Darum fahren wir, bevor es weiter geht, mit Rüedu noch einmal bei den Klöstern vorbei und bestaunen die Aussicht erneut. Es fällt uns schwer, nicht erneut unzählige Fotos zu machen, können uns aber einigermassen beherrschen 😂
Bei strahlendem Sonnenschein geht es weiter in den Tzoumerka Nationalpark. Um dorthin zu kommen, fahren wir über die höchste befahrbare Passstrasse Griechenlands; den Mparos Pass. Die Fahrt dorthin führt uns durch wunderschöne, herbstliche Landschaften mit kaum Verkehr.
Oben auf dem Pass – auf 1905 m ü. M. – soll man dann eine wunderbare Aussicht haben… haben wir zumindest gelesen… 😂 Wir sehen leider gar nichts, da sich auf dem Weg nach oben das Wetter zunehmend verschlechtert. Der stockdicke Nebel raubt uns nicht nur die schöne Aussicht, er erschwert vor allem die Weiterfahrt auf der teils sehr schlechten, engen Passstrasse.
Zum Glück ist weit und breit kein anderes Fahrzeug und so tuckerln wir ganz langsam im Schneckentempo den Pass hinunter. Immer wieder müssen wir Schlaglöchern und grossen Steinbrocken ausweichen. Leitplanken gibt es so gut wie keine. Die Strasse wurde erst im Jahr 2014 asphaltiert und ist anscheinend sehr beliebt bei Töfffahrern. Sie ist jedoch noch relativ unbekannt, zumindest nicht bei Touristen.
Aus dem dicken Nebel raus, fahren wir durch weitere schöne Landschaften im Tzoumerka Nationalpark und übernachten dann auf dem offiziellen Wohnmobil-Parkplatz einer Tropfsteinhöhle. Sie ist bereits geschlossen und wir werden sie dann morgen besichtigen.

Camping: Parkplatz Anemotrypa Tropfsteinhöhle

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Meteora – Zwischen Himmel und Erde
15. – 18. November 2022

Es ist herrliches Wetter als wir am Dienstag losfahren. Wir machen in Metsovo einen Halt und besichtigen dort ein Weingut und machen einen kleinen Einkauf in einem Feinkostladen. Bepackt mit lokalem Wein und leckeren, regionalen Spezialitäten fahren wir weiter Richtung Meteora.
Doch was soll denn das? Wir fahren bei schönstem Wetter in einen Tunnel rein und kommen bei stockdickem Nebel raus. Der Nebel verzieht sich nur wenig und in Meteora angekommen ist es sehr bewölkt und es bleibt nicht viel von der fantastischen Aussicht.
Also steuern wir direkt einen Campingplatz an und kosten gleich ein paar der heute gekauften Leckereien.

Am nächsten Tag haben wir mehr Glück. Als wir aufstehen ist es zwar 10°C im Rüedu 🥶 und draussen grusig und bewölkt. Aber etwas später verziehen sich die Wolken zum Glück und die Sonne zeigt sich immer mehr. Wir sind mit Daunenjacke und Handschuhen im Rucksack losgelaufen und 2 Stunden später bin ich im Trägershirt unterwegs, weil es so warm ist 😅
Bereits der Weg nach oben bietet schon einige schöne Ausblicke. Doch oben, beim ersten Kloster angekommen, sind wir einfach nur fasziniert von dieser eindrucksvollen Gegend. Es ist so imposant und wir kommen kaum aus dem Staunen. Immer wieder halten wir an und machen Fotos, um dann ein paar Meter weiter noch eines zu machen, weil es von hier aus ja auch so unglaublich schön aussieht. Sogar der Ersatz-Akku der Kamera kommt zum Einsatz und Reto graut es jetzt schon, vor dem Aussortieren der Fotos (das isch zum Glück sis Ämtli 🤭)
Wir laufen um 10 Uhr los und sind erst kurz vor 17 Uhr wieder zurück im kleinen Dörfchen und steuern direkt eine Taverne an, denn wir haben Hunger!

Der Name Meteora leitet sich übrigens vom griechischen Wort «meteoros» ab und bedeutet «hoch schwebend». Und genau da thronen sie, die imposanten Meteora-Klöster; zwischen Himmel und Erde, auf mächtigen dunklen Felsnadeln.
Vor Jahrtausenden errichteten Mönche diese majestätischen Klöster auf den bizarren Sandsteinfelsen, um Gott ganz nahe zu sein.
Mit Seilzügen, Netzen und ihren blossen Händen schafften sie die Baumaterialien hinauf. Meteora wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und vom griechischen Staat zum heiligen, unantastbaren Ort bestimmt.

Meteora ist etwa 4 Stunden Autofahrt von Athen entfernt und definitiv einen Besuch wert. Vorzugsweise in der Nebensaison.

Camping: Vachos, Kastraki

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Pindos Nationalpark Teil II
14. – 15. November 2022

Heute geht es – für unsere Verhältnisse 😉 – relativ früh los. Um etwa 9 Uhr sind wir startklar und steuern unser heutiges Ziel an, die Meteora-Klöster. Die Fahrt dorthin dauert mehr als dreieinhalb Stunden und unterwegs gibt es einiges zu sehen. Also lassen wir uns für die Fahrt den ganzen Tag Zeit.
Wir fahren durch wunderschöne Herbstlandschaften und Wälder, sehen viele Steinbrücken aus vergangenen Zeiten und erhalten traumhafte Ausblicke ins Pindos-Gebirge.
Die Mittagspause machen wir dann am Stausee Aoou, denn es hat sogar einen offiziellen WoMo-Parkplatz. Uns gefällt das Plätzchen am See so gut, dass wir gleich beschliessen, eine Nacht hier zu verbringen und erst am nächsten Tag weiterzufahren.

Camping: Stausee Aoou

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Pindos Nationalpark Teil I
13. – 14. November 2022

Das Wetter ist immer noch etwas trüb, aber um einiges besser. Wir fahren also weiter in den Norden ins Pindos-Gebirge. Dort befindet sich die Vikos-Schlucht, welche im Guinness-Buch der Rekorde als tiefste Schlucht der Welt eingetragen ist. Angeblich differieren aber die Angaben über die maximale Tiefe der Schlucht erheblich und schwanken zwischen 600 m und knapp 1000 m.
Das spielt für uns aber keine Rolle, denn schön sind die Ausblicke in die Schlucht allemal. Die Gegend ist prächtig und in alle Herbstfarben getaucht.
Es ist wieder einiges kühler hier in den Bergen. Haben wir vor ein paar Tagen noch im Meer gebadet, sind wir jetzt wieder froh um unsere Standheizung 😄

Camping: Nähe Vradeto

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Ioannina
11. – 13. November 2022

Bevor wir nach Ioannina fahren – ein hübsches Städtchen mit über 110’000 Einwohnern am Pamvotida-See – sind noch einige Erledigungen angesagt.
Ein Grosseinkauf im Supermarkt (endlich wieder einmal im Lidl 😊) und einen Einkauf im Baumarkt. Die Suche nach einem neuen Gassystem (Schlauch und Flasche) ist leider nicht so erfolgreich.
Dann noch Volltanken und schwups haben wir an dem Tag bereits CHF 300 ausgegeben 😳 Ja, die Preise sind hier wieder etwas höher als in den vergangenen Wochen. Besonders die Diesel-Preise (ca. EUR 2.10/Liter – seit Rumänien war es um die CHF 1.60/Liter).

In Ioannina bleiben wir dann wegen des schlechten Wetters gleich zwei Nächte und übernachten auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz (EUR 10/Tag) in der Nähe des Stadtzentrums.
Das ist manchmal schon ein lustiges Gefühl, wenn man auf so einem ganz normalen Parkplatz steh. Man liegt abends schön eingekuschelt unter der Bettdecke und schaut noch etwas Netflix, man frühstückt, macht den Abwasch, benutzt das Portapotti und das alles inmitten von parkenden Autos. Halt schon praktisch, so ein Zuhause auf 4 Rädern 😊
Ich gehe hier endlich mal zum Friseur (Waschen, Schneiden, Föhnen in gerade mal 30 Minuten und für 15 EUR) und wir gönnen uns leckeres, griechisches Essen.

Camping: Parkplatz, Ioannina

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Rüedu mag nid de Stutz duruf
10. – 11. November 2022

Das kurze Wegstück von der Strasse zum Strand ist nur mit einem 4×4 zu machen. Simon und Monja haben da mit ihrem Bulli einige Offroad-Erfahrungen und da wir schon auch gerne mal austesten möchten, was unser Rüedu denn so kann, nehmen wir Dank Instruktion von Simon den steilen Schotter-/Kiesweg bei der Ankunft ebenfalls in Angriff. Und es geht sogar erstaunlich gut und Reto hat schon ein bisschen Gefallen daran gefunden 😅 Dass das Hochfahren dann eine andere Geschichte wird, war uns schon bewusst. Nicht aber, dass es unser Rüedu nicht schafft.
Er kämpft und spult und versinkt im teils sandigen Gelände. Wir versuchen den Weg auszubessern, aber alles hilft nichts. Auch nicht die wertvollen Tipps von Simon und Monja, mit denen wir noch telefonieren (Danke numal für üchi Hilf!). Nach etwa einer Stunde geben wir es auf und halten dann einen vorbeifahrenden LKW an. Die Strasse ist zwar sehr wenig befahren, doch weiter hinten ist eine Fischzucht und es kommt ab und an ein LKW vorbei.
Der Fahrer ist sehr freundlich und hilft uns sofort und zieht uns den Hang hinauf.
Wir sind so dankbar, dass wir ihm noch einen «Batzen» als Dank geben. Er freut sich sichtlich und fährt dann in die Richtung weg, aus der er gekommen ist. Vielleicht haben wir ihm zu viel gegeben und er hat für heute genug verdient? 😂 Egal, wir sind einfach happy oben zu sein.
Uff, das war eine anstrengende Erfahrung! Deshalb entscheiden wir uns nicht wie geplant weiter nach Ioannina zu fahren, sondern steuern einen WoMo-Stellplatz weiter unten an der Küste an. Wir brauchen unbedingt eine Dusche und ein Bier 😅 Beides gönnen wir uns und lassen den Abend in einer einfachen Strandkneipe bei Pizza und Bier ausklingen.
Auch wenn die Auffahrt sehr mühselig war, hat es sich doch allemal gelohnt für diesen wunderschönen Privatstrand mit toller Gesellschaft.

Camping: WoMo Stellplatz Plataria

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Jassas Hellas! (Hallo Griechenland)
6. – 10. November 2022

Wir verlassen Albanien etwas früher als geplant und dafür gibt es einen schönen Grund: Monja und Simon – das Pärchen aus dem Kanton Luzern, welches wir in Bulgarien kennengelernt haben – erkunden seit einigen Wochen Griechenland und sind nun ganz in der Nähe der albanischen Grenze. Sie haben einen schönen Stellplatz direkt am Meer gefunden und als Sie uns den Standort senden sehen wir, nur 50 Minuten entfernt! Also nichts wie hin.
Zuerst besuchen wir aber noch die Ruinenstatt Butrint (Fotos dazu findest Du hier in unserem letzten Beitrag aus Albanien).

Der Grenzübergang erfolgt auch hier relativ schnell und niemand ist am Inneren unseres Rüedus interessiert. Auf der griechischen Seite herrscht noch etwas Unsicherheit über Retos Fahrausweis (der Beamte hat ihn wohl auf dem Foto schlecht erkannt 😂) aber alles läuft recht zackig und knapp 5 Minuten nach dem Grenzübergang treffen wir dann auf Monja und Simon.
Das Wiedersehen wird ausgiebig gefeiert. So ausgiebig, dass wir am nächsten Tag ziemlich müde sind 😉😂 Die Abkühlung im Meer ist herrlich und es hat sogar eine sehr einfache Süsswasser-Stranddusche. Einfach fantastisch hier.
Wir geniessen die Zeit mit den beiden sehr und freuen uns, wenn wir uns in Peleponnes wiedersehen.
Zwei Nächte verbringen wir dann noch ganz allein an dem schönen Strand. Denn das Wetter ist einfach herrlich und es ist immer noch genug warm, um im Meer zu baden und jeden Abend werden wir mit einem traumhaften Sonnenuntergang verwöhnt.

Camping: Nähe Saranda

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